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Aktualisiert am 06.06.2018 - 09:43 Uhrin Latein-AmerikaLesedauer: 2 Minuten

LC Latam Tigers Südamerika ohne Chaos-Länder

Raoul Bachmann ersann und beaufsichtigt den Aktienfonds LC Latam Tigers.
Raoul Bachmann ersann und beaufsichtigt den Aktienfonds LC Latam Tigers. | Foto: Latam Capital

Etwas vorbelastet ist Raoul Bachmann schon: Seine Mutter ist Katalanin. Was seinen Vornamen erklärt, denn Bachmann ist eigentlich Schweizer. Er ist oft in Südamerika, und als er vor fünf Jahren eine Investmentidee suchte, bot sich die Region an. Allerdings mit einem ganz bestimmten Ansatz. „Ich wollte in Länder investieren, die sich öffnen und den Freihandel fördern wollen“, sagt Bachmann. Dazu zählt er Chile, Peru, Kolumbien und Mexiko.

Dort liegt auch der Hauptgrund, warum der von Bachmann erschaffene und beaufsichtigte LC Latam Tigers derart ruhig durch seine Vergleichsgruppe schippert. Während die Konkurrenz mit den Index Schwergewichten Argentinien und Brasilien Achterbahn fährt, blieben beide Länder hier lange außen vor. Seit zwei Jahren ist Argentinien immerhin zu 10 Prozent enthalten, Brasilien immer noch nicht. Die Volatilität von Bachmanns Fonds liegt auf Sicht von drei Jahren bei 14,8 Prozent. Der Aktienindex MSCI Latin America bringt es auf 21,6 Prozent, der brasilianische Bovespa auf 33 Prozent.

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Da hält Bachmann sich heraus. Viel lieber mag er die vier bereits genannten Länder, die für ihn das moderne Südamerika verkörpern. „In Chile gibt es eine sehr gut entwickelte Finanzbranche. Da gab es schon ein obligatorisches Pensionskassensystem, bevor wir es in der Schweiz 1985 eingeführt haben“, erzählt er. Nicht ohne Grund lässt er den Fonds von einem Team der Banco de Chile managen. „Wenn man in Lateinamerika Investmentprofis sucht, findet man sie am ehesten in Chile.“Grundsätzlich lässt er die Fondsmanager direkt im Bottom-up-Stil nach aussichtsreichen Aktien suchen. Ein paar Leitlinien hat der Fonds aber schon. So meidet er Rohstoffaktien: „Sie sind sehr volatil, stehen oft unter staatlichem Einfluss und sind entsprechend ineffizient. Aus demselben Grund haben wir auch keine Telekoms.“

Stattdessen will Bachmann vier Trends nutzen: 1. Demografie, denn die Menschen sind im Schnitt viel jünger als in Westeuropa. 2. Banking, weil das Bankgeschäft noch unterentwickelt ist und noch klassisch läuft. 3. Infrastruktur, weil noch extrem viel aus- und aufzubauen ist. 4. Konsum, weil eine kaufkräftige Mittelschicht entsteht. Und über allem schwebt ein speziell auf dem Kontinent angesiedelter Trend: der Abbau der Schwarzmärkte. „Wenn ein Arbeiter aus dem Schwarzmarkt ins Legale wechselt, kann er erstmals ein Konto eröffnen, eine Rentenversicherung abschließen und Kredite aufnehmen sowie einfacher Geld ausgeben“, sagt Bachmann.

Ins Portfolio kommen Titel, die mit diesen Trends zu tun haben: Banken, Zementhersteller, Einzelhändler, Spediteure, Maschinenbauer. 25 Einzeltitel sollen es grundsätzlich sein, 30 sind es aktuell. Das maximale Fondsvolumen hat Bachmann bei 250 Millionen Dollar festgelegt. Zurzeit liegen knapp 17 Millionen Euro drin. Es ist also noch Platz.

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