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1 Milliarde Euro Munich Re investiert in modernere Erstversicherung

Ein Großteil des Betrags werde in die Modernisierung der Informationstechnologie der Gruppe fließen, hieß es. Mit der Straffung von Vertriebsorganisationen und Verwaltung wolle Ergo bis 2020 netto rund 280 Millionen Euro einsparen, sagte Ergo-Vorstandschef Markus Rieß auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf. Die Veränderungen würden Ergo in die Lage versetzen, spätestens ab 2021 jährlich 500 Millionen Euro zum Gewinn von Munich Re beizutragen, erklärte er.

Nikolaus von Bomhard, der Konzernchef der Munich Re, hatte letztes Jahr Rieß an Bord geholt und mit der Aufgabe betraut, die Profitabilität bei Ergo zu verbessern. Das Unternehmen, das etwa ein Drittel zu den Prämieneinnahmen von Munich Re beiträgt, hatte für 2015 einen Nettoverlust von 227 Millionen Euro und Abschreibungen auf den Wert ihres deutschen Lebensversicherungsgeschäfts gemeldet.

Deutschen Lebensversicherern bereiten die niedrigen Zinsen Probleme, weil ihre Angebote im Allgemeinen Garantieerträge beinhalten, die für in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre verkaufte Policen bei bis zu vier Prozent liegen. Da ein Lebensversicherungsvertrag 30 Jahre oder länger laufen kann, ist es schwer, diese Verpflichtungen mit zehnjährigen deutschen Staatsanleihen zu erfüllen, die weniger als 0,2 Prozent einbringen. Die durchschnittliche Zinsgarantie deutscher Lebensversicherer lag im vergangenen Jahr laut Versicherungsrating-Agentur Assekurata bei 2,59 Prozent.

Ergo werde 432 Millionen Euro in die Digitalisierung des Geschäfts stecken, und weitere 379 Millionen Euro würden investiert, um das Geschäft „schlanker und effizienter“ zu machen, wobei der Fokus auf dem Vertriebsteam liege, so Rieß. „Unsere Vertriebskosten sind zu hoch“, erklärte er.

Das Ergebnis von Ergo im laufenden Geschäftsjahr werde „leicht negativ“ ausfallen, aber 2017 den Planungen zufolge „deutlich positiv“ sein, schrieb Munich Re in einer separaten Mitteilung. Der Rückversicherer bestätigte sein Gewinnziel für das Geschäftsjahr von 2,3 Milliarden Euro, das er im April revidiert hatte und das 300 Millionen Euro Restrukturierungskosten bei Ergo beinhaltet.

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