LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 8 Minuten

10 Fragen an Steuerexperten über die Abgeltungssteuer Wie kann der Gesetzgeber einen Ausverkauf zum Stichtag der Steuererhöhung vermeiden?

Seite 2 / 4



Thomas Zacher, Fachanwalt für Steuerrecht und Gründungspartner der Kanzlei Zacher & Partner
Die Frage impliziert, dass Veräußerungsgewinne weiterhin steuerpflichtig blieben – ich vermute dies zwar, das muss aber nicht so sein. Wenn man dies annimmt, werden bei klugen (aber deshalb wahrscheinlich auch wieder nicht ganz unkomplizierten) Übergangsregeln die unter der Abgeltungsteuer erworbenen Anlagen noch für eine gewisse nachwirkende Frist zum „alten“ Steuersatz veräußert werden können.

Außerdem wird natürlich ein „günstiger“ Veräußerungszeitpunkt nicht nur durch steuerliche Aspekte bestimmt werden – bestimmte Automobilaktien würde ich zum Beispiel derzeit nicht veräußern, zumal eher ein Verlust entstehen dürfte. Bei Realisierung von Verlusten zur Verlustverrechnung wäre mir als Anleger sogar ein (künftiger) höherer Steuersatz lieber. Schließlich würde auch bei einem “Massenverkauf“ zu einem bestimmten Stichtag schnell wieder das Bedürfnis zur Wiederanlage bestehen. Ich meine daher, dieser Aspekt könnte unterstützt durch eine nicht zu enge Übergangsregelung durchaus verkraftbar sein.

>> Heiko Wunderlich, Partner bei SKW Schwarz Rechtsanwälte

>> Ingo Kleutgens, Partner der Kanzlei Mayer Brown

Tipps der Redaktion