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10 Jahre Kames Investment Grade Global Bond Fund Euan McNeil: „Wir erhöhen für mehr Rendite nicht das Risiko“

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Könnte sich das bald ändern, wenn die Zinsen steigen oder die Europäische Zentralbank, ihre Anleihekäufe stoppt respektive weiter reduziert?

McNeil: Zurzeit sehen wir als einzig mögliche Gefahr eine überraschend aggressive Notenbankpolitik. Wenn die Zinsen stärker steigen oder die Anleihekäufe schneller zurückgefahren werden als erwartet, würden sicher alle Risikomärkte leiden. Diese Gefahr dürfte unserer Einschätzung nach aber in der nächsten Zeit nicht akut werden.

Sie dürfen begrenzt auch in High Yields und Staatsanleihen investieren. Welche Rolle spielen diese Anleihen für den Fonds?

McNeil: Hochzinsanleihen sind nicht sonderlich bedeutend fürs Portfolio. Wir haben in dem Bereich nur 7 bis 8 Prozent unseres Fondsvermögens investiert. Dabei handelt es sich hauptsächlich um nachrangige Finanzanleihen, die ihren Investmentgrade-Status verloren haben. Traditionelle Hochzinsanleihen nehmen wir eher nicht ins Portfolio. Staatsanleihen nutzen wir vor allem, um die Duration zu managen oder in ausgeprägten Risk-off-Phasen. Das letzte Mal hatten wir in der Eurokrise vor fünf Jahren einen bedeutenden Anteil an Staatsanleihen im Fonds. Zurzeit halten wir so gut wie gar keine.

Und Emerging Market Bonds?

McNeil: Im Vergleichsindex des Kames Investment Grade Global Bond Fund haben Schwellenländeranleihen einen Anteil von 3,5 Prozent. Im Portfolio haben wir weniger als ein Prozent. Es würde nicht zu unserer Strategie und den Erwartungen unserer Kunden passen, verstärkt in Emerging-Market- oder Hochzinsanleihen  zu investieren, um mehr Rendite zu erzielen.

Warum sind derzeit rund 60 Prozent des Fonds in BBB-Anleihen, also in der untersten Rating-Stufe im Investmentgrade-Bereich, investiert?

McNeil: In BBB-Anleihen sehen wir zurzeit das meiste Potenzial. Die Auswahl passt auch zu unserer aktuellen konstruktiven Marktsicht. Die Zinsen werden noch länger niedrig bleiben, Anleiherenditen dürften nicht deutlich steigen, und das globale Wachstum hat ein solides Fundament. Das ist ein gutes Umfeld für Unternehmensanleihen. Der beste Weg, diese Ansicht im Portfolio auszudrücken, ist die Übergewichtung von BBB-Anleihen.

Bis Ende September hat der Fonds auf US-Dollar-Basis gut 6 Prozent Performance erzielt, die auf Euro-abgesicherte Variante 4,6 Prozent. Werden Sie solche doch recht ansehnlichen Ergebnisse 2018 wiederholen können?

McNeil: Unser Ziel ist es, die Benchmark zu schlagen. Wenn der Index 0 Prozent zulegt und wir 1 Prozent, sind wir zufrieden. Wir wollen nicht wegen der Rendite das Risiko erhöhen. Wenn man sich anschaut, auf welchem Niveau die Anleiherenditen zurzeit rangieren, wird es 2018 sicherlich sehr schwierig, 6 Prozent mit einem Investmentgrade-Portfolio zu erzielen.

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