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10. Jahrestag einer Bankenpleite Zehn Folgen der Lehman-Insolvenz, die wir bis heute spüren

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Dadurch hat sie das Recht, den Vertrieb bestimmter Finanzprodukte an Privatanleger zu beschränken oder gar ganz zu verbieten. So hat die BaFin im Juli 2016 damit gedroht, den Vertrieb von Bonitätsanleihen zu untersagen, und 2017 den Verkauf von CFDs (Contracts for Difference) an Privatanleger gänzlich beschränkt.

Folge 6: Neuregelung der Bankenabwicklung

Mit der Abwicklungsrichtlinie und dem Einheitlichen Abwicklungsmechanismus wurde eine Haftungskaskade definiert, die künftig im Falle einer Schieflage einer Bank dafür sorgen soll, dass es nicht mehr zu einer ungeordneten Bankenpleite mittels eines Bail-Outs kommt, sondern zunächst die Gläubiger der Bank dafür haften.

Folge 7: Besondere Regulierung systemrelevanter Banken

Aufgrund des Dominoeffekts, den die Lehman-Pleite ausgelöst hat, legt nun das Financial Stability Board jährlich fest, welche Banken weltweit als systemrelevant eingestuft werden. Diese systemisch wichtigen Banken müssen verschärfte Eigenkapitalauflagen erfüllen. In der Eurozone wurde seit 2014 der Einheitliche Aufsichtsmechanismus („SSM“) etabliert. Seitdem ist die EZB direkt für die Aufsicht von derzeit 119 bedeutenden Banken, die 82 Prozent der Bankaktiva im Euroraum halten, zuständig.

Folge 8: Vertrauenskrise bei Anlegern – Flucht in Sachwerte

Angefangen von den Verwerfungen am Zertifikatemarkt in Zusammenhang mit der Lehman-Pleite über die Staatschuldenkrise und die expansive Notenbankpolitik, sind Privatanleger bis heute verunsichert. Auch die Furcht vor eine „Financial Depression“, bei der die Entschuldung des Staates zu Lasten privater Anleger befürchtet wird, hat zu einem regelrechten Run auf Sachwerte geführt. Gold und Immobilien standen hoch im Kurs. Während die Flucht in Gold etwas abgeebt ist, hält die Nachfrage nach Immobilien weiterhin an.

Folge 9: Euroskepsis hat deutlich zugenommen

Im Gefolge der Lehman-Pleite und der Staatsschuldenkrise wurde ein Euro-Rettungsschirm eingerichtet, um mit Hilfe von speziellen Kreditlinien in Not geratenen Euro-Teilnehmerländern finanzielle Unterstützung anzubieten.

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