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10 Prozent im Plus So investiert der beste Fondsmanager in Irland

Nach Aussage von Ryan, Leiter Multi-Asset-Fonds bei Setanta Asset Management in Dublin, ist die Fondsgesellschaft ein langfristig orientierter Investor, der sich auf die zugrunde liegende Substanz konzentriert statt auf Risiken, die von kurzfristigen Überraschungen beeinflusst werden.

Diese Strategie hat sich 2016 für Setanta, die zu Great-West Lifeco Inc. gehört, ausgezahlt. Der Managed Fund von Setanta gewann in den elf Monaten bis Ende November zehn Prozent, verglichen mit einem branchenweiten Ertrag von durchschnittlich 3,4 Prozent, wie Daten von Rubicon Investment Consulting zeigen.

Die Anlagen des Fonds bestehen bis zu 80 Prozent aus Aktien, wobei Ryan auf den Lkw-Hersteller Oshkosh Corp. und den Luxusgüterkonzern Cie. Financière Richemont SA setzt. Aus Staatsanleihen zog er sich zurück und bevorzugt stattdessen hochrentierliche Wertpapiere mit Bezug zu Unternehmen, die so weit weg wie in Norwegen oder Mexiko sein können.

„Als Unternehmen steigen wir nicht kurzfristig in Positionen ein oder aus“, erklärte Ryan, der bei Setanta 8,1 Milliarden Euro mitverwaltet, im Telefoninterview mit Bloomberg. „Wir sind von Natur aus risikoavers, und die meisten Anlageklassen erscheinen teuer.“

Die Wetten auf Oshkosh und Richemont spiegeln beide einen substanziellen Wert wider, den Investoren übersehen haben dürften, so Ryan, der 2003 bei Setanta angefangen hatte.

Oshkosh erhielt 2016 einen Auftrag der US-Streitkräfte für neue gepanzerte Lastwagen, die auch als Joint Light Tactical Vehicle bekannt sind und den Humvee ersetzen sollen. Der Aktienkurs hat sich seit Februar mehr als verdoppelt auf etwa 65,72 Dollar.

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„Der Markt war auf Bedenken im Zusammenhang mit anderen zyklischen Bereichen des Geschäfts fixiert, und einige Sell-Side-Analysten zogen da gerne mit“, sagte Ryan. „Das ist ein klassisches Beispiel für Kurzsichtigkeit gegenüber einer langfristigen Perspektive.“

Einige Investments haben sich allerdings noch nicht vollständig ausgezahlt. So gab der Aktienkurs von Richemont aus Bellevue nahe Genf 2016 etwa sieben Prozent nach. Der Konzern streicht in der Schweiz Stellen im Uhrengeschäft, nachdem sich die nachlassende Nachfrage in Asien zuletzt auch auf Europa und die USA ausgeweitet hat. Das zwang Richemont dazu, unverkaufte Lagerbestände wieder von den Einzelhändlern zurückzukaufen und sich mehr auf erschwinglicheren Produkte zu konzentrieren.

Ryan sorgt sich allerdings nicht um den Eigentümer von Marken wie Cartier, Dunhill und IWC Schaffhausen. Das Unternehmen „nimmt eine langfristige Perspektive ein, hat eine starke Bilanz und die Ergebnisse und Dividenden im Laufe der vergangenen 20 Jahre gesteigert“, erklärte er.

Ryans Fonds hält mehr liquide Mittel als Staatsanleihen und investierte zuletzt stärker in kurzlaufende Unternehmensbonds. So hält er Anleihen von Ocean Yield ASA, einem norwegischen Unternehmen mit Investitionen in Öldienstleistungen und industrielle Tranportschifffahrt, die mit mehr als fünf Prozent rentieren. In Mexiko setzt er auf die starke Bilanz von Coca Cola Femsa SAB de CV, einem der größten Getränkeabfüller der Welt, dessen Anleihen eine Rendite von etwa sieben Prozent aufweisen, so Ryan.

Das Gerede über den so genannten „Trump Trade“ mit höheren Zinsen und einem stärkeren Dollar oder über den Brexit lenkt Ryan zufolge nur von dem ab, worauf sich Anleger am stärksten konzentrieren sollten: die Fundamentaldaten der Unternehmen.

„Selbst wenn wir mit Sicherheit wüssten, wo sich die wirtschaftlichen Variablen im Laufe eines Jahres hinbewegen, würde das für uns keinen großen Unterschied machen“, sagte er.

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