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100 Milliarden Dollar für gefallene Engel Darum sind Ramsch-Anleihen aus den Schwellenländern interessant

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Die Anzahl der Gefallenen Engel aus Schwellenländern hat sich in den vergangenen 18 Monaten deutlich erhöht, nachdem der Ölpreisverfall und der Rückgang von Landeswährungen auf den tiefsten Stand seit Jahren die Konzernkassen belastet hat. Für viele Unternehmen aus Russland ist eine Refinanzierung ihrer Bonds zusätzlich durch die Sanktionen gegen das Land und den fehlenden Zugang zu den Kapitalmärkten erschwert.

Ratingagenturen und der Internationale Währungsfonds haben gewarnt, dass es Unternehmen in Schwellenländern schwer fallen könnte, Bonds im Volumen von 180 Milliarden Dollar, die vor der Energiekrise am Markt platziert wurden und in den nächsten vier Jahren fällig werden, zu bedienen.

Auf der Liste „Potenzieller Gefallener Engel“ von S&P stehen 30 Schwellenland-Unternehmen und Länder mit Bonds im Volumen von 85 Milliarden Dollar, wie aus einem Bericht der Ratingagentur vom vergangenen Monat hervorgeht. Diese Emittenten sind bereits mit der niedrigsten Investment-Grade-Note bewertet und stehen auf der Beobachtungsliste für weitere Abstufungen. Die Hälfte davon entfällt auf brasilianische und südafrikanische Emittenten, darunter Vale und Transnet SOC. Die Zahl der gefallenen Engel kletterte laut S&P 2015 auf 55, den höchsten Stand seit 2009. Dafür verantwortlich war nicht zuletzt, dass die exportlastige brasilianische Wirtschaft ins Straucheln geriet, während Russland aufgrund der Sanktionen isoliert blieb.

Staatskonzerne aus Ländern, denen eine Abstufung droht, sind am meisten gefährdet, zu Gefallenen Engeln zu werden, sagt Joep Huntjens, Vermögensverwalter bei NN Group NV. Denn ihre Bonitätsnote ist meist mit derjenigen der Länder verknüpft.

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