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in Recht & SteuernLesedauer: 3 Minuten

1,2 Billionen US-Dollar Banken müssen Kapitalpuffer erhöhen

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Die Vorschriften des FSB trennen zwischen Verbindlichkeiten, die für den weiteren Geschäftsbetrieb einer Bank nötig sind und reinen Finanzverbindlichkeiten, wie zur Finanzierung begebene Anleihen. Durch das „Bail-in" von Bonds – indem sie abgeschrieben oder in Eigenkapital gewandelt werden – wollen Aufsichtsbehörden gewährleisten, dass ein in Schieflage geratenes Kreditinstitut die Ressourcen für eine Rekapitalisierung ohne öffentliche Gelder hat, und dass die abgewickelte Bank weiterbetrieben werden kann. Entgegen bisheriger Praxis sind vorrangige, von Banken begebene Schuldverschreibungen explizit einem Verlustrisiko ausgesetzt.

Carney sagte in einem Interview in der vergangenen Woche, die Banken würden „mehrere Jahre" benötigen, um „ihre Kapitalstruktur und auch ihre Geschäftsmodelle neu zu organisieren", um TLAC zu erfüllen. Erst dann wären Aufseher in der Lage, eine bedeutende globale Bank abzuwickeln.

Eine Analyse des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht zeigte, dass zwei Drittel der 30 Banken auf der Liste des FSB die Ziele für 2019 nicht erreichen. In den Industrieländern hatten die Institute Ende 2014 eine TLAC-Quote von 14,1 Prozent und müssen dieses Niveau in den nächsten drei Jahren um 498 Milliarden Euro erhöhen. Einschließlich der Banken in den Schwellenländern belief sich die Kapitallücke auf 767 Milliarden Euro.

Banken aus den USA, der Europäischen Union, Japan und der Schweiz machen den Löwenanteil der FSB-Liste der systemrelevanten Institute aus. Die Federal Reserve hat am 30. Oktober Vorkehrungen für die Anwendung des TLAC-Standards auf die acht größten Banken in den USA getroffen und schätzt deren Gesamtlücke an langfristigen Anleihen auf 120 Milliarden Dollar.

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