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13 Fonds im Crashtest Die besten flexiblen europäischen Mischfonds

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Thomas Joekel und Jörg Warncke
Thomas Joekel (li.) und Jörg Warncke

Der Performance-Sieger: Unirak

Neben Causer und Read können sich auch die beiden Union-Investment-Manager Thomas Jökel und Jörg Warncke freuen: Der von ihnen gemanagte Unirak – das Kürzel „rak“ steht für Renten und Aktien – belegt erneut den Spitzenplatz im Performance-Test und heimste in dieser Teildisziplin 96 Punkte ein. Damit liefert sie einen ordentlichen Beitrag zu den 222 Punkten, die dem Fonds Rang 3 im Gesamtklassement bescheren.

Anders als beim Spitzenreiter von Invesco ist die strategische Asset Allocation des Unirak offensiver: Sie liegt bei rund einem Drittel Renten und zwei Dritteln Aktien. Derzeit entspricht das Portfolio dieser Aufteilung, wobei der Anteil deutscher Aktien mit rund 30 Prozent aktuell über der Mindestquote von 22,5 Prozent liegt. Die Vorgabe lautet nämlich, dass mindestens die Hälfte des Aktienportfolios in deutschen Titeln investiert wird.

Den verbleibenden Portfolioanteil kann Thomas Jökel – verantwortlich für das Aktienportfolio – weltweit anlegen, was er derzeit auch nutzt. „Wir haben in jüngster Zeit verstärkt in US-Titel investiert, die von den angekündigten Infrastrukturprogrammen und der Steuerreform in den USA profitieren sollten“, erläutert er.

Auf Branchenebene schichtet Jökel derzeit zunehmend von defensiven in zyklische Titel um: „Im Zuge der US-Wahl haben wir insbesondere Versorger, Telekommunikations- und Konsumtitel verkauft und Aktien von Industrieunternehmen, Finanz- und Chemiefirmen deutlich aufgestockt.“ Aus defensiven Titeln hat er sich auch deshalb zurückgezogen, „weil diese Aktien als Anleihe-Ersatz dienen, was sie im Zuge steigender Zinsen unattraktiver macht“.

Ein Szenario leicht steigender Zinsen hält sein fürs Anleiheportfolio zuständige Kollege Jörg Warncke ebenfalls für realistisch und positioniert sich entsprechend: „Wir sind daher mit Blick auf die Duration defensiv aufgestellt. Gegenüber sehr langen Laufzeiten bleiben wir vorsichtig positioniert.“ Da er die Euro-Peripherieländer und insbesondere Italiens wirtschaftliche Aussichten kritisch beurteilt, hat er den Anteil italienischer Anleihen kürzlich reduziert.

Heiko Opfer
Heiko Opfer

Der Stresstest-Zweite: Deka Balance Dynamisch CF

Das zweitbeste Ergebnis im Stresstest verdankt dieser von den Sparkassen vertriebene Fonds unter anderem der niedrigen Drei-Jahres-Volatilität von 5,75 Prozent. „Dieser Wert geht unter anderem auf die Positionierung auf der Aktienseite zurück“, kommentiert Fondsmanager Heiko Opfer, der bei der Deka das Team für quantitative Produkte leitet. Derzeit ist der Fonds mit 65 Prozent in Anleihen investiert, die Aktienquote beträgt 35 Prozent.

Grundsätzlich kann Opfer die Quote auf jeweils 100 Prozent herauffahren. Die taktische Asset Allocation steuert er anhand eines Trendfolgemodells historischer Kurszeitreihen im Zwei-Wochen-Rhythmus. „Mittels eines mathematischen Mehrschrittverfahrens ermitteln wir dabei zuerst die Trendrichtung der Aktien- und Rentenmärkte und überführen die Ergebnisse dann in eine Renditeprognose“, erläutert der Fondsmanager.

Die Anlageklasse mit der höheren Renditeprognose gewichtet er im Fonds jeweils höher. Sollten beide Anlageklassen negative Prognosen aufweisen, kann das Fondsvermögen auch in Termingeldern geparkt werden. „In Phasen mit Seitwärtsbewegungen nimmt die Signalqualität des Trenderkennungs-Algorithmus ab und das Modell zieht sich tendenziell auf die strategische Asset Allocation mit 80 Prozent Anleihen und 20 Prozent Aktien zurück“, erläutert Opfer.

Auf der Rentenseite legt der Deka-Manager den Schwerpunkt auf europäische Staatsanleihen und Pfandbriefe. Die Duration steuert er ebenfalls im Zweiwochen-Rhythmus anhand quantitativer Modelle. „Werden fallende Renditen und damit steigende Rentenkurse prognostiziert, kann die Duration auf bis zu sieben Jahre angehoben werden“, führt er aus. Im umgekehrten Fall könne er die Duration auf bis zu 1,4 Jahre reduzieren.

Auf der Aktienseite investiert Opfer nah am Index. „Im Fokus stehen hier die Titel, die im Dax oder im Euro Stoxx 50 gelistet sind“, ergänzt er. Dabei dürfen die Aktien des deutschen und europäischen Leitindex jeweils 50 Prozent des Portfolios nicht überschreiten. Seit der US-Wahl lieferte das Trendfolgemodell ein günstigeres Umfeld für Aktien, was die aktuelle Übergewichtung im Vergleich zur strategischen Asset Allocation erklärt.

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