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Aktualisiert am 01.04.2020 - 15:01 Uhrin FondsLesedauer: 8 Minuten

13 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für Biotechnologie-Aktien

Der Biotechnologiesektor war in den vergangenen drei Jahren gefragt wie nie. Dies spiegelt sich in den Ergebnissen vieler Biotechnologiefonds wider. Im aktuellen Crashtest konnten 10 von 13 untersuchten Fonds ihren Wert seit Frühjahr 2012 mehr als verdreifachen. Auf den vorderen Plätzen finden sich mit dem SEB Concept Biotechnology, dem Candriam Equities Biotechnology und dem Franklin Biotechnology Discovery Fund alte Bekannte: Alle drei Fonds haben schon 2013 den Crashtest für Biotechnologiefonds für sich entschieden – damals nur in anderer Reihenfolge.

Die besten Biotechaktien-Fonds

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 SEB Concept Biotechnology 221 67 94 60 485
2 Candriam Equities Biotechnology 204 53 91 60 667
3 Franklin Biotechnology Discovery Fund 201 80 79 42 2549
4 Julius Baer Health Innovation Fund 198 51 97 50 133
5 Espa Stock Biotec 170 65 80 25 214
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Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 8. April 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 8. April 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis


Alle drei Siegerfonds konzentrieren sich auf Unternehmen aus den USA, die nach wie vor als Mekka für Biotechnologie-Aktien gelten. Unternehmen wie Biogen, Amgen, Celgene und Gilead Sciences sind nur einige der in den USA beheimateten Branchen-Größen. Selbstverständlich gehören sie zu den Top-Holdings in den Portfolios der drei Crashtest-Sieger. Und noch eine weitere Gemeinsamkeit gibt es: das Startjahr 2000, in dem der Boom in der Biotechnologie zum ersten Mal richtig Schwung holte.



Beim Investmentansatz hebt sich der Crashtest-Sieger SEB Concept Biotechnology allerdings von seinen Mitstreitern ab. Er folgt einem auf festen Regeln basierenden quantitativen System, während die Manager von Candriam und Franklin Templeton auf Fundamentalanalyse und entsprechendes Stockpicking setzen.

Die Sieger-Fonds im Kurz-Porträt

Platz 1: SEB Concept Biotechnology

Bei diesem Fonds strebt Fondsmanagerin Ulrika Bergman einen ausgewogenen Mix von Biotech-Unternehmen unterschiedlicher Marktkapitalisierung an. Derzeit sind rund 55 Prozent des Portfolios in großen Unternehmen und 45 Prozent in Small und Mid Caps investiert. Mit Amgen, Biogen, Celgene und Gilead Sciences finden sich unter den Fondsschwergewichten jedoch nur hochkapitalisierte Gesellschaften.

Die Schwedin gibt sich von der langfristigen Effizienz des Marktes für Biotechnologieaktien überzeugt. Kurzfristig beobachtet sie allerdings unterschiedliche Reaktionszeiten der verschiedenen Biotechnologieunternehmen auf die Entwicklungen an den Gesundheitsmärkten (siehe Interview).

Mit Hilfe eines regelbasierten, Quantitative Portfolio Management getauften Systems identifiziert Bergman Unternehmen, die über ein attraktives Wachstumspotenzial und eine stabile und nachhaltige Finanzlage verfügen und überdies ein hohes Vertrauen der Marktakteure genießen. Zudem analysiert Bergman, wie das Risikoprofil einer Aktie die Risikostruktur des gesamten Portfolios beeinflusst. Ihr Ansatz unterscheidet sich in der Herangehensweise zwar von den Mitbewerbern, führt im Ergebnis aber zu einer ähnlichen Portfoliozusammensetzung.

Platz 2: Candriam Equities Biotechnology

„Wie ein Arzt denken” – so umschreibt Rudi van den Eynde, wie er attraktive Biotech-Titel für seinen Fonds auswählt. Um dabei stabile Mehrerträge zu erzielen, hält er es für unerlässlich, sowohl die Anforderungen an ein Medikament als auch die medizinische Praxis bis ins Detail zu verstehen. Und das geht meist nur mit Erfahrung.

Diese Erfahrung hat van den Eynde zweifelsohne, schließlich steuert er den aktuell knapp 850 Millionen Dollar schweren Candriam Equities Biotechnology schon seit der Auflegung vor 14 Jahren. Kompetente Unterstützung erhält er dabei von drei weiteren Teammitgliedern, zu denen zwei erfahrene Biotech-Analysten gehören.

Van den Eynde teilt nicht die Zweifel einiger Marktbeobachter, die den jüngsten Aufschwung bereits am Ende sehen. Vielmehr geht er davon aus, dass die Innovationskraft der Branche Biotech-Aktien weiteres Aufschwungspotenzial bescheren wird. Das sieht er aktuell bei Biogen, Gilead Sciences und Celgene am meisten gegeben – entsprechend hoch sind die drei Titel mit jeweils über 7 Prozent im Portfolio gewichtet.

Für Gilead Sciences spricht van den Eynde zufolge unter anderem das Hepatitis-C-Medikament Sovaldi, das binnen kurzer Zeit zu einem der umsatzstärksten neuen Arzneimittel der Welt wurde. Begeistert ist der Candriam-Manager auch vom US-Unternehmen Receptos, dessen Aktienkurs sich 2014 aufgrund der positiven klinischen Ergebnisse des Multiple-Sklerose-Medikaments RPC1063 vervierfacht hat.

Platz 3: Franklin Biotechnology Discovery Fund

Der Franklin Biotechnology Discovery Fund ist mit knapp 2,9 Milliarden Dollar das Flagschiff unter den im Crashtest unter die Lupe genommenen Biotech-Aktienfonds. Auch in der Performance-Gesamtwertung liegt das von Evan McCulloch gemanagte Portfolio mit dem Höchstwert von 80 Punkten vorn. Für McCulloch keine Überraschung: Er sieht sich und sein Team aufgrund seines Hauptsitzes in der auch „Biotech Bay“ genannten Bay Area von San Francisco all denjenigen gegenüber klar im Vorteil, die sich aus weiter Ferne nach Anlagemöglichkeiten im US-Markt umschauen.

Darüber hinaus führt McCulloch die solide Erfolgsbilanz seines Fonds auf den aktiven Managementansatz zurück. „Immer voll investiert bleiben“ lautet dabei sein Motto. Den Branchen-Schwergewichten mischt er kleinere, unbekanntere Werte bei, die nicht im Nasdaq Biotechnology enthalten sind. So gehörten 2014 mit Puma Biotechnology, Allergan, Tekmira Pharmaceuticals, Immune Design gleich vier entsprechende Titel zu seinen zehn größten Positionen. Was für McCullochs Stockpicking-Qualitäten spricht: Bei Tekmira betrug das Kursplus in den vergangenen drei Jahren 670 Prozent, bei Puma Technology sogar 1.600 Prozent.

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