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14 Fonds im Crashtest Die besten Aktienfonds für deutsche Nebenwerte

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Der Performance-Zweite: DWS German Small/Mid Cap

Ähnlich wie Björn Glück agiert auch DWS-Manager Philipp Schweneke, der seinen 2005 aufgelegten Fonds allerdings erst seit Juli 2013 verantwortet. Auch Schweneke vertraut auf reines Stockpicking und konzentriert sich dabei auf eine fundamental getriebene Bottom-up-Analyse. Wert legt er vor allem darauf, mit möglichst vielen Unternehmen in der Wertschöpfungskette einer Industrie im Austausch zu stehen, damit er sich ein möglichst ganzheitliches Bild des jeweiligen Wettbewerbs im Sektor machen kann.

Bei der Auswahl der Einzeltitel setzt Schweneke auf verschiedene Faktoren. Langfristig entscheidend für ihn ist das Gewinnwachstum eines Unternehmens. Hier stehen Titel im Fokus, die sowohl ein sehr starkes Geschäftsmodell aufweisen als auch über strukturelle Wachstumstreiber verfügen. Demographische und technologische Trends oder ein Nachfrageschub aus Schwellenländern sind hier ausschlaggebend.

Kurzfristig schaut der DWS-Manager zudem auf sogenannte Alpha-Faktoren: Das können Insiderkäufe oder -verkäufe sein oder auch Aktien-Rückkaufprogramme. Bei größeren Rückschlägen am Aktienmarkt setzt er hin und wieder auch Optionen wie Short-Puts ein.

Ein Viertel der Aktien in Schwenekes Portfolio machen derzeit Industrietitel aus, wie die mit 7 Prozent des Fondsvermögens am höchsten gewichtete Airbus Group. Informationstechnologie- und Konsumgüter-Titel haben ein Gewicht von jeweils rund 15 Prozent. Kräftig zugelegt seit Jahresbeginn hat die Aktie von Compugroup Medical. Das Unternehmen entwickelt die elektronische Gesundheitskarte für die deutschen Krankenkassen.

Unter den Top-Werten befindet sich auch der Dax-Aufsteiger Pro Sieben Sat1 Media. Der Fonds ist mit 62 Aktien ähnlich breit gestreut wie der Gesamtsieger: Lupus Alpha Smaller German Champions. Die Barreserve liegt bei 0,7 Prozent.

Der Stresstest-Sieger: KR Deutsche Aktien Spezial

Foto: Jochen Knoesel (links) und Ulrich Ronge

Eine große Überraschung ist der Sieger des Stresstestes diesmal wahrlich nicht. Die Vermögensverwaltung Knoesel & Ronge in Würzburg verantwortet derzeit drei Fonds, deren Hauptmerkmal eine sehr niedrige Volatilität ist. Im jüngsten Crashtest der Kategorie All Cap Aktien Deutschland holten sich die Firmengründer Jochen Knoesel (links) und Ulrich Ronge bereits den Sieg im Stresstest mit ihrem hierzulande deutlich unbekannteren Aktienfonds Deutschland Spezial.

Dieser hauptsächlich für österreichische Anleger konzipierte Fonds unterscheidet sich nur wenig vom KR Deutsche Aktien Spezial. Knoesel und Ronge selbst verstehen sich allerdings als Macher eines Nebenwerte- und weniger eines All-Cap-Fonds, denn durch das spezielle Anlagekonzept wandern meist Mittelständler ins Portfolio.

Die gemessene Schwankungsbreite des Fonds ist mit 4,3 Prozent über drei Jahre sehr niedrig. Einen solchen Wert schaffen selbst ausgewogene Mischfonds oft nur mit Mühe. In Hausse-Zeiten hinkt der Fonds aufgrund seiner Struktur in Sachen Performance der Konkurrenz denn auch weit hinterher.

Wird das Börsenklima allerdings wie zu Beginn des laufenden Jahres schlecht und volatil, schlägt die Stunde des Würzburger Duos und sein Fonds stemmt sich regelmäßig gegen die Marktverwerfungen. So ist es auch dieses Mal. Der KR Deutsche Aktien Spezial weist als einziger unter allen getesteten Fonds für 2016 ein positives Ergebnis von etwas mehr als 2 Prozent aus (Stand 15.März).

Knoesel und Ronge investieren in Aktiengesellschaften, die sich entweder in Abfindungs- oder Sondersituationen befinden oder zu Übernahmekandidaten werden. Darüber hinaus spielen sogenannte Beherrschungs-und Gewinnabführungs-Verträge eine wichtige Rolle. Letztere werden oftmals zwischen Tochtergesellschaften und dem Mutterunternehmen eines Konzerns abgeschlossen. Das Tochterunternehmen verpflichtet sich in dem Fall, seinen gesamten Gewinn an die Mutter abzuführen. Macht es einen Verlust, muss der Mutterkonzern diesen ausgleichen.

Kürzlich wurden gleich drei Squeeze-Outs wirksam, von denen die Fonds profitierten. Ein Squeeze-Out bedeutet, dass ein Großaktionär, der bereits über mindestens 95 Prozent der Aktien einer AG verfügt, die verbliebenen Anleger angemessen entschädigt. Neben der hinreichend durch die Presse gewanderten Postbank waren das die auf Oberflächenbeschichtung spezialisierte Gesellschaft Impreglon und Pixelpark, eine Unternehmensgruppe für Kommunikations- und E-Business-Lösungen. Größte Position im Fonds ist aktuell Celesio, ein Pharma-Händler aus Stuttgart.

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