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14 Fonds im Crashtest Die besten Schwellenländer-Mischfonds

Bislang können erst wenige Schwellenländer-Mischfonds Ergebnisse für fünf Jahre oder länger präsentieren – ein großer Teil der in dieser Kategorie gelisteten Angebote kam erst 2011 oder später auf den Markt. Die Erwartungen an die Newcomer waren hoch. Zu hoch, wie sich im Krisenjahr 2013 zeigte: Fast alle Angebote rutschten ins Minus, und viele Fondsmanager blieben mehr oder weniger deutlich hinter ihrem Vergleichsindex zurück.

Crashtest: Die besten Schwellenländer-Mischfonds

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 BL-Emerging Markets 253 76 97 80 315
2 JP Morgan Asia Pacific Income 204 74 90 40 2,389
3 Sauren Emerging Markets Balanced 185 46 99 40 22
4 Allianz Oriental Income 157 53 84 20 340
5 Unirak Emerging Markets 156 68 73 15 186
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Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 31. Oktober 2014)
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 31. Oktober 2014)


Der Rückblick zeigt auch, dass bewährte Konzepte prominenter Anbieter, die auf anderen Märkten funktionieren, sich nicht zwangsläufig erfolgreich auf dieses Anlagesegment übertragen lassen. Ein Beispiel: Der Name Carmignac steht für hervorragende Expertise in Sachen Mischfonds. Doch der Carmignac Emerging Patrimoine enttäuscht bislang auf ganzer Linie und holte im Rating-Vergleich keinen einzigen Punkt. Auch die Drei-Jahres-Performance fällt mit 8,1 Prozent eher mager aus. Ähnliches gilt für den von Mark Mobius und Michael Hasenstab verwalteten Templeton Emerging Markets Balanced Fund, der zum Stichtag 31. Oktober sogar mit fast 4 Prozent im Minus liegt.



Die drei Sieger-Fonds im Kurzporträt: Platz 1: BL-Emerging Markets Bei diesem bereits 2007 von der Investment-Tochter der Banque de Luxembourg aufgelegten Fonds fahndet Manager Marc Erpelding (r.) nach Unternehmen aus Schwellenländern, deren Qualität ihn überzeugt. „Eine gute Marktpositionierung, dauerhafte Wettbewerbsvorteile, geringe Kapitalintensität, solide Bilanzen und Margen sowie rentable Investitionen machen ein Unternehmen für uns interessant“, fasst Erpelding seinen Auswahlprozess zusammen.

Ist der Abstand zum fairen Unternehmenswert groß genug, greift der Fondsmanager zu. Grundsätzlich sehen die Anlagerichtlinien eine Mindestgewichtung von 60 Prozent in Aktien vor, aktuell liegt die Quote bei 70 Prozent. „Die Gewichtung von Anleihen und Liquidität resultiert aus dem Aktienanteil, sie liegt aktuell bei je rund 15 Prozent des Portfolios“, erläutert Erpelding.

Die Titelauswahl im Anleihe-Segment nimmt jedoch nicht er, sondern sein Kollege Jean-Philippe Donge (l.) vor, der aktuell 14 Prozent des Portfolios in lokalen Währungen hält. Auf regionaler Ebene bevorzugt Donge derzeit Papiere aus Lateinamerika, die rund die Hälfte dieses Anteils ausmachen. Im Aktienportfolio bilden hingegen Papiere aus Asien die größte Position – ihr Anteil liegt bei gut 42 Prozent.

Platz 2: JP Morgan Asia Pacific Income In diesem bereits 2001 aufgelegten Fonds stehen ausschließlich Aktien und Renten aus Asien im Fokus. Seit 2012 wird er mit einer veränderten Strategie gemanagt. So wurden die Anlagegrenzen für Aktien und Anleihen weiter gefasst. Für Aktien und Renten liegen sie nun bei 25 bis 75 Prozent statt wie zuvor 30 bis 60 Prozent beziehungsweise 40 bis 70 Prozent erhöht. „Außerdem gehört Japan nicht mehr zum Anlageuniversum und der Fokus liegt stärker auf regelmäßigen Einnahmen“, erläutert Jeffrey Roskell (l.), der den Fonds mit einem dreiköpfigen Team von Hongkong aus managt. Die Veränderungen zahlten sich aus: In den vergangenen zwei Jahren stieg das Fondsvolumen von 100 Millionen auf 3 Milliarden Dollar.

Anders als seine Konkurrenten investiert Roskell nicht ausschließlich in den Schwellenländern. So stellen derzeit australische Aktien mit 14 Prozent den größten Anteil am Portfolio. Das Aktienportfolio umfasst im Schnitt rund 60 bis 100 Titel, auf der Anleiheseite streut das Team das Geld der Anleger auf bis zu 300 Papiere. „Für den Fonds kommen Aktien infrage, die nachhaltige Dividendenrenditen und einen nachhaltigen Cash Flow generieren“, sagt Roskell. Derzeit bevorzugt er unter anderem Banken in Hongkong und Singapur, die er für attraktiv bewertet hält und die seiner Meinung nach von steigenden Zinsen in den USA profitieren könnten. Sein für die Auswahl der Anleihen zuständige Kollege Stephen Chang (r.) setzt ebenfalls auf Hongkong und China, wo er gut ein Viertel des Fondsvermögens investiert hat.

Platz 3: Sauren Emerging Markets Balanced Mit dem Sauren Emerging Markets Balanced vertraut Eckhard Sauren in bewährter Weise auf sein Dachfonds-Konzept. Anders als die beiden Erstplatzierten im Crashtest setzt er bei der Asset Allocation auch auf Absolute-Return- und Hedgefonds-Strategien, deren Anteil bis zu 20 Prozent betragen darf. Auf den Aktien- und Rentenfondsanteil im Portfolio entfallen je rund 40 Prozent. Diese Gewichtung stellt Sauren via Rebalancing regemäßig wieder her.

Aktuell macht er von der Möglichkeit, Hedgefonds-Strategien beizumischen, nur wenig Gebrauch: Lediglich ein entsprechender Fonds ist aktuell im Portfolio vertreten, der eine Gewichtung von 4,7 Prozent hat. Im Schnitt hält Sauren Anteile von 25 Fonds, deren Manager er persönlich kennt und schätzt. Die Umschlaghäufigkeit im Fonds ist gering: „Solange sich an der Person des Fondsmanagers und den Volumen-Rahmenbedingungen nichts ändert und wir keine vergleichbare, noch attraktivere Anlageidee finden, halten wir an den Positionen fest“, kommentiert Sauren seine Strategie.

Ein typischer Zielfonds nach Saurens Geschmack ist der von Lilian Co gemanagte LB China+ Opportunity Fund. „Co ist eine langjährig erfolgreiche und äußerst erfahrene China-Expertin“, begründet Sauren sein Engagement. Weitere bekannte Manager, deren Expertise er ins Portfolio geholt hat, sind Angus Tulloch, Martin Lau, Angelika Millendorfer und Michael Hasenstab.

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