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in CrashtestLesedauer: 8 Minuten

141 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für Schwellenländeraktien

Die Ratingagentur Feri hat jüngst 69 Fondsgesellschaften nach ihren Absatzerwartungen für 2015 befragt. Besonders positiv sind die Anbieter demzufolge für ihre Emerging-Markets-Aktienfonds: 81 Prozent erhoffen sich hier ein gutes oder sehr gutes Geschäft. Für 2014 waren nur 65 Prozent so optimistisch.

Crashtest: Die besten Schwellenländer-Aktienfonds

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 First State Global Emerging Markets Sustainability Fund 202 70 82 50 299
2 RAM Systematic Emerging Markets Equities 185 62 73 50 1862
3 First State Global Emerging Markets Leaders Fund 185 75 30 80 3302
4 First State Global Emerging Markets Fund A Acc 184 54 60 70 969
5 Fidelity Funds Emerging Markets Fund 182 63 39 80 3490
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Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 17. Februar 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 17. Februar 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis


Die Zuversicht könnte daran liegen, dass die Schwellenländerbörsen noch Aufholbedarf haben, und erste Schritte in die richtige Richtung zu erkennen sind. Zumindest für Anleger aus dem Euroraum, die gegenüber Dollar-Anlegern zusätzliche Währungsgewinne einstreichen konnten. Der Großteil der entsprechend spezialisierten Fonds schaffte in den vergangenen zwölf Monaten (zum Auswertungstag 17. Februar 2015) eine Performance von mindestens 20 Prozent. Der Ein-Jahres-Beste, der Vontobel Emerging Markets Equity, lieferte sogar fast 40 Prozent. In der Gesamtbewertung des aktuellen Crashtests landet der von Rajiv Jain gemanagte Fonds auf Platz 9.

Die Top-Plätze sichert sich wieder einmal First State. Bereits im Crashtest Aktien Asien-Pazifik ex Japan belegte die australische Gesellschaft alle drei Treppchen auf dem Siegerpodest. Diesmal muss sie allerdings Silber an die Schweizer RAM abgeben und sich mit den Plätzen 1, 3 und 4 zufriedengeben.



Wie zwei der Asien-Fonds sind alle drei Emerging-Markets-Fonds weitgehend für neue Gelder geschlossen: der First State Global Emerging Markets Leaders seit September 2013, der First State Global Emerging Markets Sustainability seit Anfang 2012 und der Klassiker First State Global Emerging Markets schon seit 2004. Die Fonds sind allerdings nach britischem Recht aufgelegt und das verbietet eine komplette Schließung. Daher wird der Soft Close über eine Strafgebühr von 4 Prozent geregelt, die beim Kauf neuer Anteile fällig wird und dem Fondsvermögen zu Gute kommen würde. Das soll neue Gelder fernhalten. Wer die Fonds dennoch unbedingt haben will, sollte prüfen, ob und zu welchen Konditionen sie angeboten werden. In den folgenden Porträts finden sich aber auch interessante Alternativen.


Die Sieger-Fonds im Kurzporträt


Platz 1: First State

Die globalen Emerging-Markets-Fonds von First State sind in Unternehmen investiert, die aus Schwellenländern kommen oder dort den Hauptteil ihres Umsatzes machen. Größter Wert – mit Gewichtungen von 6 bis 7 Prozent – in allen drei Fonds ist der niederländisch-britische Verbrauchsgüterkonzern Unilever. Im Fokus stehen Unternehmen mit stabilem Wachstum.

Die Besonderheit am Siegerfonds, dem First State Global Emerging Markets Sustainability, ist sein Nachhaltigkeitsaspekt. Fondsmanager David Gait achtet bei der Titelauswahl auch auf Faktoren wie Umweltschutz, soziales Verhalten und Unternehmensführung. Er hat 65 Aktien im Portfolio, am stärksten ist er in Indien gewichtet.

Der First State Global Emerging Markets Leaders (Platz 3) und der älteste der drei Fonds, der First State Global Emerging Markets (Platz 4), werden von Jonathan Asante und Tom Prew gemanagt. Beim Klassiker investieren die beiden breit gestreut – 88 Titel sind zurzeit im Portfolio. Der Leaders-Fonds hingegen hat ein konzentrierteres Portfolio mit aktuell 58 Titeln. Für ihn kommen nur Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mindestens einer Milliarde Dollar Börsenwert in Betracht. Indien ist auch in diesen beiden Fonds die größte Länderposition. Im Sommer 2014 haben die Manager die Cash-Quoten hochgefahren. Die Liquidität der lockeren Notenbankpolitik habe die Bewertungen der Aktien zu stark steigen lassen. Knapp 8 Prozent Bares warten zurzeit in den beiden Fonds auf neue Anlagechancen.  


Platz 2: RAM Systematic Emerging Markets Equity

Emotionen bleiben bei diesem Fonds außen vor. Er wird wie alle Fonds der quantitativ gesteuerten Systematic-Familie des Schweizer Asset Managers RAM Active Investments nach einem systematischen und disziplinierten Investmentprozess gemanagt. Durch eine Diversifikation über verschiedene Strategien wie Value, Garp/Momentum und Defensive, die in unterschiedlichen Marktphasen outperformen, soll Alpha generiert werden. Unternehmen mit robuster Bilanz, attraktiver Bewertung, überdurchschnittlichem Gewinn-Momentum und günstigem technischen Ausblick kommen ins Portfolio. Das Modell bewährt sich bereits seit 2005, der Emerging-Markets-Fonds kam 2009 auf den Markt.

Fondsmanager Emmanuel Hauptmann (im Bild), der von Maxime Botti und Thomas de Saint-Seine unterstützt wird, setzt auf Aktien aller Größenklassen. Small und Mid Caps mit einer Marktkapitaliserung von unter 5 Milliarden Dollar machen aktuell etwas mehr als die Hälfte des Portfolios aus. China und Indien sind deutlich untergewichtet. Stark übergewichtet hingegen hat Hauptmann Aktien aus Taiwan, die mit über 20 Prozent zugleich die größte Länderposition im Fonds stellen. Auch Russland ist übergewichtet. Er investiere zwar zurzeit kaum in Energietitel, sagt Hauptmann. Bei einigen russischen Energiewerten sieht er aber durchaus Value. So gehören Lukoil und Gazprom zu seinen größten Positionen. Wirklich groß sind aber auch diese nicht. Alle 200 bis 250 Werte im Portfolio sind mit weniger als einem Prozent gewichtet.  


Platz 5: Fidelity Emerging Markets Fund

Nick Price, der seit 2009 für den Fonds verantwortlich ist, hat eine große Gesellschaft mit hauseigener Research-Plattform im Rücken. So beschäftigen sich allein 50 Aktienanalysten mit Unternehmen aus den Emerging Markets. Der Fokus des Fonds liegt auf Qualitätswachstumsaktien, die über einen gesamten Konjukturzyklus attraktive Gewinne erzielen können. Größere Unternehmen dominieren. Etwa 20 bis 30 Prozent des Portfolios stecken in der Regel in kleineren Titeln mit einem Börsenwert von bis zu 5 Milliarden Dollar. Zurzeit sind es allerdings nur 12 Prozent. Insgesamt befinden sich 60 bis 120 Aktien im Portfolio.
Besonders positiv gestimmt ist Price zurzeit für Indien. Der Aktienmarkt sollte seiner Ansicht nach vom neuen Aufschwung im Land profitieren. Indische Aktien sind mit rund 20 Prozent die größte Länderposition im Fonds und gegenüber dem Vergleichsindex MSCI Emerging Markets deutlich übergewichtet. „Von der Übergewichtung hat der Fonds schon im zweiten Halbjahr 2014 profitiert“, so Price. Vor allem indische Finanztitel haben es dem Fidelity-Manager angetan.

Zweitgrößte Länderposition mit einem ebenfalls großen Übergewicht ist Südafrika. Allein der international agierende Medienkonzern Naspers aus Kapstadt hat als Top-Position des Fonds einen Anteil von fast 9 Prozent am Portfolio. Konsumwerte mag Price nicht nur aus Südafrika. In China beispielsweise hat er kürzlich sein Engagement beim Automobilkonzern SAIC Motors aufgestockt, der jetzt ebenfalls zu den Top-Ten-Werten zählt.

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