Die Vermietungsquote hat einen hohen Einfluss auf die Fondsperformance und ist daher eine der wichtigsten Kennzahlen zur Bewertung von offenen Immobilienfonds. Die nach Fondsvermögen gewichtete durchschnittliche Vermietungsquote liegt aktuell bei 95,3 Prozent. Damit wurde der schon im Vorjahr hohe Vermietungsstand (94,5 Prozent) erneut übertroffen.

Der erneute Rückgang des Leerstands in den Objekten offener Immobilienfonds basiert wesentlich auf dem weiterhin positiven konjunkturellen Umfeld in Europa. Das vor allem im vergangenen Jahr hohe Wirtschaftswachstum hat zu einem Anstieg der Büroflächennachfrage geführt.

Ein weiterer Aspekt: Zahlreiche Manager offener Immobilienfonds nutzen das aktuelle Hochpreisumfeld auf den Immobilienmärkten gezielt für Portfoliobereinigungen. Dabei werden häufig Objekte mit hohem Leerstand veräußert. Auch der Ankauf voll vermieteter großvolumiger Objekte wirkt sich positiv auf die Vermietungsquote aus. Die vorzeitige Verlängerung von Mietverträgen sorgt darüber hinaus für Stabilität in Bezug auf die Vermietungsquote.

Größter Zuwachs beim Inter Select

Das Spektrum der Vermietungsquoten der 18 untersuchten Fonds reicht aktuell von 89,7 Prozent bis 99,9 Prozent. Ab einer Quote von 97 Prozent besteht faktisch Vollvermietung. Diese Schwelle erreichen derzeit vor allem Fonds mit einem geringen Volumen wie der Deka-Immobilien- Nordamerika und der Leading Cities Invest von Kann Am. Bei den großvolumigen Fonds hat mit 97,8 Prozent der Uni Immo: Deutschland die höchste Quote.

Den größten Anstieg der Vermietungsquote verzeichnete der West Invest Inter Select. Auf Jahressicht verbesserte er sich um 4,2 Prozentpunkte. Es folgen der UBS (D) Euroinvest Immobilien mit 3,7 Prozentpunkten und der Deka-Immobilien Global mit 1,6 Prozentpunkten.

Ausblick: Wenig Luft nach oben

Die Vermietungsquoten der offenen Immobilienfonds befinden sich auf einem sehr hohen Niveau – und lassen sich bei vielen Fonds kaum noch nennenswert erhöhen. Aufgrund der positiven konjunkturellen Rahmenbedingungen erwartet Scope auf Jahressicht stabile Vermietungsquoten.

Leerstehende Immobilien erwirtschaften nicht nur keine Mieterträge, sondern verursachen zusätzliche Kosten (zum Beispiel für Refurbishment, Incentivierung und Vermarktung). Ein hoher Leerstand belastet die Performance daher deutlich.

Niedrige Quoten belasten Rating

Im Rahmen des Ratings offener Immobilienfonds bewertet Scope Vermietungsquoten von mehr als 93 Prozent positiv. Sinkt die Vermietungsquote signifikant unter diese Schwelle, hat dies einen negativen Einfluss auf das Rating.

Es ist eine der wichtigsten Aufgaben des Fondsmanagements, die Vermietung auf einem hohen Niveau zu halten. Darüber hinaus bestätigt eine hohe Vermietungsquote die Marktgängigkeit der Objekte.