LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 2 Minuten

„2012 wird die Sorge über Deutschlands Bonität aufkommen“

Helmut Kurz, Fondsmanager bei Ellwanger & Geiger
Helmut Kurz, Fondsmanager bei Ellwanger & Geiger
Die Rahmenbedingungen ändern sich nicht schlagartig. Das bedeutet, dass die Eurokrise das Geschehen an den Märkten auch weiterhin begleitet, denn bislang konnten die veranlassten Maßnahmen die drängende Staatsschuldenproblematik nicht entschärfen.

„Wir rechnen jedoch damit, dass ein Systemkollaps verhindert werden kann, wenn der Handlungsdruck die Politik zu weitergehenden Schritten bewegt“, berichtet Helmut Kurz, Fondsmanager bei Ellwanger & Geiger. „Gerade in der ersten Jahreshälfte dürften aber nach wie vor die Unsicherheiten die Stimmung unter den Anlegern und damit auch den Deutschen Aktienindex Dax drücken.“

Probleme für die deutsche Exportwirtschaft

Hinzu kommt, dass sich die Problematik in Südeuropa und die sich abkühlende Wirtschaftsdynamik in den Schwellenländern zunächst negativ auf den deutschen Exportsektor auswirken. Hinsichtlich des schwierigen Starts prognostiziert Kurz für den Dax deshalb insgesamt eine Schwankungsbreite von 4.500 bis 6.500 Punkten über das gesamte Jahr, wobei zum Ende hin voraussichtlich 6.200 Punkte erreicht werden sollten.

Die genannten Probleme können nach Einschätzung des Experten zudem bei der Rendite zehnjähriger Bundesanleihen vor allem im ersten Halbjahr für neue Tiefststände sorgen. „Doch dann wird voraussichtlich ein neuer Faktor auf der Bildfläche erscheinen: Durch die Risikoübernahme für andere europäische Länder dürften Sorgen hinsichtlich der nicht mehr einwandfreien Bonität Deutschlands aufkommen.

Zentralbank unter Zugzwang

Das könnte zu deutlich steigenden langfristigen Zinsen führen, so dass unsere Prognose für Ende 2012 bei 2,85 Prozent liegt“, so der Experte. „Angesichts der aktuellen Lage ist die Europäische Zentralbank zu einer lockerer werdenden Geldpolitik gezwungen. Denn insbesondere die nicht wettbewerbsfähigen und im ‚Eurokorsett‘ gefangenen südeuropäischen Länder brauchen eine schwache Währung.

Ein Sprung nach oben wäre für den Euro allerdings möglich, wenn hochverschuldete Staaten den Euroraum bereits in diesem Jahr verlassen sollten.“ Doch damit sei vorerst noch nicht zu rechnen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion