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22 Fragen an Charlie Thomas „Sell in May and go away - Ich wünschte, es würde funktionieren“

Charlie Thomas, Manager des Jupiter Global Ecology Growth Fonds
Charlie Thomas, Manager des Jupiter Global Ecology Growth Fonds
1. Ihre erste prägende Erfahrung zum Thema Geld?  Als ich sechs oder sieben Jahre alt war, hat mich mein Vater dafür bezahlt, Etiketten auf Weinflaschen zu kleben. Na klar, es war nur Taschengeld – aber auch der Beginn einer Lernkurve: Leistung zahlt sich aus

2. Wie haben Sie Ihr Studium finanziert?
Mit einer Mischung aus Stipendien und Ferienjobs

3. Haben Sie ein berufliches Vorbild?
Jeremy Grantham, ein Financier mit einer großartigen langfristigen Vision. Er versteht, wie enorm wichtig die Umwelt für das künftige Wirtschaftswachstum ist

4. Die unsinnigste Börsen-Theorie, die Ihnen je untergekommen ist?
Sell in May and go away. Ich wünschte, es würde funktionieren, aber dafür reagieren die Börsen viel zu sensibel auf Marktnachrichten

5. Welches Buch sollte jeder Fondsmanager gelesen haben?
Da gibt es viele, die ich empfehlen würde – aber vor allem One Up on Wall Street von Peter Lynch

6. Wie motivieren Sie sich, wenn Sie mit Ihrem Fonds einmal hinter der Konkurrenz zurückbleiben?
Die Tatsache, dass man hinter der Konkurrenz zurückbleibt, ist Motivation genug

7. Und die Belohnung, wenn Sie alle anderen abgehängt haben?
Die Zufriedenheit zu wissen, dass ich für meine Kunden Performance geliefert habe

8. Ihr bislang schönstes Erlebnis als Fondsmanager?
Die nach mehreren China-Reisen rechtzeitig gereifte Erkenntnis, dass sich die Solarenergie von einer hochpreisigen europäischen Industrie hin zu einer niedrigpreisigen Industrie in den Emerging Markets verschieben wird. Seither habe ich diesen Sektor gemieden, und das hat unsere Anleger vor Schaden bewahrt

9. Worüber haben Sie sich in jüngster Zeit so richtig geärgert?
Darüber, dass an den Märkten zunehmend nur noch kurzfristige Aspekte zählen. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich das wieder ändert, aber es ist schon frustrierend

10. Und wem würden Sie gern einmal gehörig die Meinung sagen? Allen Politikern, die bei ihren Entscheidungen nur den Einfluss berücksichtigen, den diese auf den nächsten Wahlzyklus haben werden. Für einen langfristig orientierten ökologischen Fondsmanager kann das mitunter extrem enttäuschend sein

11. Was sammeln Sie?
Alte Fahrräder und Autos – ein angemessenes Sammelgebiet für einen „grünen“ Fondsmanager!

12. Wann schalten Sie Ihr Handy aus?
Nie

13. Wem folgen Sie auf Twitter?
Einer Anzahl exzellenter Winzer. Ich bin auf einem Weingut aufgewachsen, deshalb liegt mir dieses Thema sehr am Herzen

14. Ihre liebste TV-Serie?
House of Cards

15. Und wo schalten Sie sofort ab?
Bei jeder Reality-Serie, die Sie mir nennen würden

16. Was weckt eher Ihre Leidenschaft – Fußball oder Rockmusik?
Rockmusik, ohne dass es da besondere Favoriten gäbe

17. Welches Konzert haben Sie jüngst besucht?
Ein Konzert von James Blunt. Demnächst fahre ich mit meiner Familie auf mein erstes Musikfestival und ich vermute, dass da ein paar Rockbands spielen werden

18. Auf welchen Luxusartikel würden Sie nur ungern verzichten?
Luxus ist immer relativ, aber einige Stücke aus meiner Oldtimer-Sammlung wie ein alter 2CV Van gehören für mich dazu

19. Und wofür würden Sie notfalls sogar Ihr Konto überziehen?
Für ein Fahrrad. Egal wie das Wetter ist, die täglichen Fahrten auf meinem Fahrrad zur Arbeit schenken mir wichtige Zeit, mich auf den Tag vorzubereiten und sind ebenso wichtig zum Entspannen, wenn ich zu meiner Familie nach Hause fahre

20. Wein oder Bier zum Essen?
Auf jeden Fall Wein

21. Welches Hilfsprojekt haben Sie jüngst finanziell unterstützt?
Ein wundervolles kleines Projekt, das Waisenkindern in Kenia eine Ausbildung finanziert

22. Wo wollen Sie leben, wenn Sie einmal nicht mehr Fondsmanager sind?
Auf unserem Familien-Weingut im Südwesten Frankreichs



Charlie Thomas

Der 41-jährige Brite mit walisischen Wurzeln studiert nach dem Schulabschluss Umwelttechnologie in Nottingham und am Imperial College in London. Nach seinem Abschluss 1997 arbeitet er zunächst drei Jahre lang als umweltpolitischer Berater und Handelsassistent bei BP in London und wechselt dann als Analyst ins Nachhaltigkeits-Team von Jupiter Asset Management.

Im September 2003 übernimmt er mit dem Jupiter Global Ecology Growth (WKN: A0HF9U) seinen ersten eigenen Fonds, den er bis heute managt. Daneben betreut er für Jupiter mehrere ausschließlich in Großbritannien zum Vertrieb zugelassene Nachhaltigkeitsfonds und diverse Mandate für institutionelle Kunden.

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