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in Aktienfonds InfrastrukturLesedauer: 4 Minuten

22 Fragen an Ken Hsia „Wenn man alle abgehängt hat, ist Mäßigung ein guter Grundsatz“

Ken Hsia managt den Investec European Equity Fund
Ken Hsia managt den Investec European Equity Fund
1. Ihre erste prägende Erfahrung zum Thema Geld?

Ich war schon als Kind davon fasziniert, zu verstehen, wie die Dinge funktionieren. Und einer der wichtigsten Gründe für Entscheidungen ist Geld

2. Wie haben Sie Ihr Studium finanziert?

Meine Eltern haben mir mein Studium ermöglicht, und dafür bin ich sehr dankbar. Jetzt bin ich an der Reihe, für die nächste Generation das Gleiche zu tun

3. Haben Sie ein berufliches Vorbild?

Er ist nicht unbedingt mein Vorbild, aber ich bin Graham Clapp, mit dem ich bei Fidelity gearbeitet habe, sehr dankbar. Ihm habe ich das Grundgerüst zu verdanken, mit dem ich bis heute arbeite

4. Die unsinnigste Börsen-Theorie, die Ihnen je untergekommen ist?

Keine Theorie im eigentlichen Sinne – aber auf der Grundlage marktkapitalisierungsgewichteter Indizes zu investieren, kommt mir absurd vor. Es ergibt überhaupt keinen Sinn, sich bei der Aufteilung des Kapitals an der Größe einer Firma zu orientieren. Dadurch werden die Platzhirsche gestärkt und Innovationen unterdrückt, die vielen Menschen große Vorteile bringen könnten

5. Welches Buch sollte jeder Fondsmanager gelesen haben?

Technical Analysis of Financial Markets von John Murphy, denn Kurstrends enthalten wichtige Informationen. Wenn man das mit guter, fundamentaler Analyse kombiniert, dann hat man etwas Großartiges

6. Wie motivieren Sie sich, wenn Sie mit Ihrem Fonds einmal hinter der Konkurrenz zurückbleiben?

Ich erinnere mich daran, dass gute Renditen das Ergebnis der disziplinierten Anwendung eines Investmentprozesses sein sollten, der sich auf die fundamentalen Kräfte hinter der Wertentwicklung stützt

7. Und die Belohnung, wenn Sie alle anderen abgehängt haben?

Ich denke, in solchen Fällen ist Mäßigung immer ein guter Grundsatz

8. Ihr bislang schönstes Erlebnis als Fondsmanager?

Vor allem im Segment kleinerer und mittlerer Unternehmen haben einige unserer Entscheidungen die Firmen wirklich vorangebracht. Das sind schöne Momente, wenn man sieht, dass die eigenen Handlungen vielen Menschen zugutekommen und nicht nur einigen wenigen

9. Worüber haben Sie sich in jüngster Zeit so richtig geärgert?

Darüber, wie sich unsere Industrie selbst darstellt. Wir haben eine wichtige Rolle zu spielen, indem wir Unternehmen unterstützen, ihre Ressourcen effizient zu verteilen. Unternehmen sind organische und anpassungsfähige Gebilde, aber trotzdem werden sie immer wieder in sehr einfache Schubladen gesteckt

10. Und wem würden Sie gern einmal gehörig die Meinung sagen?

Zurzeit eigentlich niemandem. Aber selbst wenn dem so wäre, wäre dies nicht das Forum, um mir Luft zu machen. Ich halte es für wichtig, Rücksicht auf andere zu nehmen

11. Was sammeln Sie?

Badmintonschläger. Die Technik entwickelt sich immer weiter und hin und wieder braucht man Ersatzteile. Dadurch haben sich über die Jahre sicher um die zwei Dutzend Schläger angesammelt, die für mich eine schöne Erinnerung sind

12. Wann schalten Sie Ihr Handy aus?

Ich stelle mein Handy immer auf lautlos, damit es andere nicht stört. Und natürlich auch, damit es mich selbst nicht stört

13. Wem folgen Sie auf Twitter?

Ich habe Twitter vor ein paar Jahren ausprobiert, aber ich sehe den Nutzen nicht. Vielleicht werde ich alt?

14. Ihre liebste TV-Serie?

Sherlock Holmes mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman. Die Serie beweist, dass man auch etwas bereits sehr Gutes noch verbessern kann

15. Und wo schalten Sie sofort ab?

Ich meide Soaps

16. Was weckt eher Ihre Leidenschaft – Fußball oder Rockmusik?

Rockmusik. Ich schaue mir zwar die großen Fußballturniere an, aber es geht nichts über Def Leppard

17. Welches Konzert haben Sie jüngst besucht?


Das ist lange her! Aber – falls das zählt: Meine Frau und ich wollen uns diesen Sommer Ed Sheeran anschauen

18. Auf welchen Luxusartikel würden Sie nur ungern verzichten?

Ich gebe nicht viel auf Luxusartikel. Aber trotzdem sind mir die, die meine Frau mir geschenkt hat, sehr wichtig

19. Und wofür würden Sie notfalls sogar Ihr Konto überziehen?

Für Arztgebühren – obwohl wir in Großbritannien ein sehr gutes Gesundheitssystem haben

20. Wein oder Bier zum Essen?

Das hängt ganz davon ab: Bier zu indischem Essen oder Würstchen, ansonsten Wein. Zu chinesischem Essen liebe ich einen guten Riesling oder Gewürztraminer

21. Welches Hilfsprojekt haben Sie jüngst finanziell unterstützt?

Ich habe an ein Projekt gespendet, das Obdachlose unterstützt

22. Wo wollen Sie leben, wenn Sie einmal nicht mehr Fondsmanager sind?

Durch die Globalisierung ergeben sich heute laufend neue Möglichkeiten. Aber ich würde trotzdem in London leben wollen, wegen der Vielfalt der Stadt und all der Dinge, die man hier unternehmen kann. Außerdem ist es mit dem Flugzeug oder Zug nur ein Katzensprung zu vielen fantastischen Orten

Ken Hsia


Der gebürtige Londoner studiert nach dem Schulabschluss Chemie an der Oxford University und beginnt seine berufliche Karriere 1994 als Analyst bei Fidelity Investments. Von 2002 bis 2004 arbeitet er bei Mova Investment Partners, einem von ihm mitbegründeten Hedgefonds, wo er ein Aktienportfolio europäischer Nebenwerte betreut. Seit 2004 gehört er dem Europa-Team von Investec an und managt dort unter anderem den Investec European Equity Fund.

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