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Aktualisiert am 26.09.2016 - 09:00 Uhrin 22 Fragen an...Lesedauer: 5 Minuten

22 Fragen an Peter Szopo „Ich kaufe viele Bücher – vielleicht zu viele“

Peter Szopo, Chef-Aktienstratege bei Erste Asset Management
Peter Szopo, Chef-Aktienstratege bei Erste Asset Management

1. Ihre erste prägende Erfahrung zum Thema Geld?

Mein erstes selbstverdientes Geld mit 16 Jahren als Ferialpraktikant bei der Post. Damals fühlte ich mich auf einen Schlag sehr erwachsen, auch wegen des zeitigen Arbeitsbeginns um sechs Uhr in der Früh

2. Wie haben Sie Ihr Studium finanziert?

Ich habe halbtags im Buchhandel gearbeitet und weiter im Elternhaus gewohnt

3. Haben Sie ein berufliches Vorbild?

Keines, das mich durch alle Phasen meines Berufslebens – von der Wirtschaftsforschung über das Aktien-Research bis zum Fondsmanagement – ständig begleitet hätte. Aber in jedem Bereich gab es Leute, vor denen ich großen Respekt hatte und von denen ich versucht habe, etwas zu lernen

4. Die unsinnigste Börsen-Theorie, die Ihnen je untergekommen ist?

Einiges dessen, was unter technischer Analyse firmiert, hat für mich den Stellenwert von homöopathischer Granderwasser-Astrologie

5. Welches Buch sollte jeder Fondsmanager gelesen haben?

Leichter wäre es, eine Leseliste der 100 wichtigsten Finanz-, Wirtschafts- und Geschichtsbücher zusammenzustellen. Allerdings sollte Fooled by Randomness von Nassim Taleb darunter sein. Es zeigt, welchen großen Einfluss Zufallsfaktoren nicht zuletzt beim Investieren haben und wie wichtig ein Gespür für statistische Zusammenhänge ist

6. Wie motivieren Sie sich, wenn Sie mit Ihrem Fonds einmal hinter der Konkurrenz zurückbleiben?

Sowohl in meiner Mitverantwortung für das Ergebnis des Aktienteams in der Ersten Asset Management als auch als Fondsmanager geht es in Performance-Fragen nicht um Motivation, sondern eher um Disziplin. Also um die emotionsfreie Analyse der Situation und um die Vermeidung sprunghafter Änderungen der Strategie

1.200% Rendite in 20 Jahren?

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7. Und die Belohnung, wenn Sie alle anderen abgehängt haben?

Nach einem erfolgreichen Investment brauche ich keine Selbstbelohnung. Die kommt gelegentlich dann zum Einsatz, wenn ich beispielsweise mühsame Administrations-Aufgaben erledigt habe. Dann belohne ich mich etwa damit, dass ich mir Zeit für interessante, aber nicht wirklich job-relevante ökonomische oder politische Literatur nehme

8. Ihr bislang schönstes Erlebnis als Fondsmanager?

Es gibt kein singuläres Ereignis, aber es ist jedes Mal zufriedenstellend, wenn es gelingt, Investoren von unserem Ansatz zu überzeugen und in der Folge Gelder zur Verwaltung zu bekommen

9. Worüber haben Sie sich in jüngster Zeit so richtig geärgert?

Ich ärgere mich immer dann, wenn Unternehmen und Asset-Manager seitens des Gesetzgebers mit Regularien und Anforderungen konfrontiert werden, die Kosten und Aufwand verursachen, aber dem Kunden weder mehr Sicherheit noch mehr Ertrag bringen

10. Und wem würden Sie gern einmal gehörig die Meinung sagen?

Jemandem gehörig oder auch ungehörig die Meinung zu sagen ist mir nicht so wichtig. Aber ein verbindlicher Einführungskurs in Kapitalmarktfragen für österreichische Wirtschaftspolitiker und Parlamentarier wäre schon reizvoll – mit verpflichtender Abschlussprüfung natürlich

11. Was sammeln Sie?

Ich kaufe viele, vielleicht zu viele Bücher. Aber ein Sammler mit Jagdinstinkt und Vollständigkeitsansprüchen bin ich nicht

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