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25 Jahre nach dem Mauerfall Bröckelnde Villen und Schlösser im Osten

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Graf hat Anlass zur Hoffnung, denn in anderen Bundesländern gab es einige erfolgreiche Verkäufe. In Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise erwarb der Immobilienentwickler Torsten Kunert das Anwesen Schloss Kummerow aus dem 18. Jahrhundert für 150.000 Euro. Er will es in ein Fotografiemuseum verwandeln, das für Ausstellungen gemietet werden kann. Für die wohl 10 Millionen Euro teure Restaurierung erhält Kunert eine Förderung der Europäischen Union, weil es sich um ein Denkmal von nationaler Bedeutung handelt.


Schloss Kummerow (Foto: Peter Schmelzle)

“Der Kaufpreis ist das einfachste”, sagt er. “All die Hürden zu überwinden, den Förderungen hinterherzujagen und Handwerker zu finden, das ist der schwierige Teil.”

Außerhalb Berlins wird eine Villa, die 1910 von der Siemens-Familie gebaut worden war, für 20 Millionen Euro angeboten, nachdem sie 2003 für 3,5 Millionen Euro den Besitzer gewechselt hatte. Das Anwesen befindet sich in Potsdam und damit im Einzugsgebiet von Berlin. Der Verkäufer will von der zunehmenden Nachfrage nach Luxusimmobilien in der Gegend profitieren, sagt der Makler Alexander Kropf, der das Objekt vermarktet.


Siemens-Villa (Foto: A.Savin)

“Die Instandhaltung dieser Immobilien kostet eine Menge Geld; die alten Strukturen müssen ständig restauriert werden”, erklärt Wagner von der Burgenvereinigung. “Es gibt viele alte Familien, die ihre Grundstücke zurückkaufen, aber es ist ein großes schwarzes Loch, in das man ständig Geld reinwirft.”

In Mutzschen setzt der Bürgermeister auf eine stabile Bevölkerung - etwa 2300 seit der Wiedervereinigung - und 900 Arbeitsplätze, um einen Käufer für das Schloss zu finden. Zudem haben Unternehmen wie Amazon.com, DHL und Porsche in den letzten fünf Jahren im benachbarten Leipzig etwa 24.000 neue Stellen geschaffen.

“Die Investitionen in die Wirtschaft der Großstädte sickert langsam durch”, sagt Graf. “Wir werden immer attraktiver.”

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