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in CrashtestLesedauer: 9 Minuten

261 Fonds im Crashtest Die besten globalen flexiblen Mischfonds

Für Anleger, die Fondsmanagern die Entscheidung über die optimale Verteilung des Portfolios auf Anleihen und Aktien überlassen wollen, sind flexible Mischfonds erste Wahl. Wer einen solchen Fonds kauft, setzt damit auch eine Menge Vertrauen in das Können der Fondsmanager, da diese mit ihrer Marktmeinung im Zweifelsfall gründlicher danebengreifen können als Kollegen, die Höchst- oder Mindestgrenzen hinsichtlich der Asset Allocation einhalten müssen.

Die Auswahl in diesem Segment ist groß: Allein im aktuellen Crashtest, der aufgrund seiner Filtermöglichkeiten eine Menge Fonds ausschließt, stehen 261 Produkte zur Wahl. Fünf der Top Ten des vorangegangenen Crashtests konnten die gute Platzierung nicht halten und fielen teils deutlich zurück: So belegt der im vorangegangenen Vergleich im Mai 2016 zehntplatzierte Multi Opportunities von Deutsche Asset Management aktuell Rang 64, der Global Opportunities HAIG World Select rutschte auf Platz 40 und der Best Managers Concept I OP muss sich mit Rang 31 begnügen.

Die besten globalen flexiblen Mischfonds

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 WHC Global Discovery 156 60 16 80 214
2 Multi Opportunities III 135 55 0 80 168
3 Acatis Datini Valueflex Fonds 133 73 0 60 69
4 Ampega Balanced 3 121 41 0 80 94
5 HSBC Trinkaus Multi Markets Select MD 120 -15 81 54 29
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Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 24. Januar 2017), Wertentwicklung auf Euro-Basis
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 24. Januar 2017), Wertentwicklung auf Euro-Basis

Deutlich bergauf ging es hingegen mit dem IP Multi-Flex, der sich von Rang 27 auf Rang 9 verbesserte. Auch der Acatis Datini Valueflex rückte in die Top Ten auf und belegt statt Rang 24 nun den dritten Platz. Im Performance-Test brachte er es zudem zum Gesamtsieger. Über alle Teilbereiche konnte hingegen der WHC Global Discovery seinen Spitzenplatz verteidigen. Damit lässt er beispielsweise den größten Fonds der Kategorie – den rund 17 Milliarden Euro schweren Blackrock Global Allocation – deutlich hinter sich (Rang 24).

Die drei Siegerfonds im Kurzporträt

Markus Wedel

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Der Gesamtsieger: WHC Global Discovery

Markus Wedel beobachtet die globalen Aktien- und Anleihemärkte für den WHC Global Discovery vom beschaulichen Buxtehude aus – ein idyllisches Städtchen in der Nähe von Hamburg. Die Einschätzung von Risiken hatte der gebürtige Bremer ursprünglich in einem ganz anderen Metier gelernt – als Matrose und Minensucher.

Seit Wedel als Trader an den Börsen in London und New York tätig ist, ist das Aufspüren und Bewerten von Risiken auf den Aktien- und Anleihemärkten sein Metier. 2011 machte er sich mit seiner eigenen Beratungsgesellschaft WHC (Wedel Hanseatic Capital) selbständig. Seit 2015 arbeitet er darüber hinaus mit der Hamburger Investmentfirma SPS Capital zusammen, die darum in SPSW Capital umfirmiert wurde.

Mit dem WHC Global Discovery folgt Wedel einem klar umrissenen Ziel: eine aktienähnliche Rendite von mindestens 8 Prozent bei einer Volatilität 7 sieben und 9 Prozent, keine Verluste übers Jahr. Das ist ihm seit Auflegung des Fonds im Oktober 2010 bislang in puncto Performance auch gelungen: Im Schnitt legte der Fonds um 11,7 Prozent per anno zu.

Um seine Vorgaben zu erreichen, setzt Wedel auf ein konzentriertes Portfolio. Bei der Auswahl fokussiert er sich auf globale Trends und Anlagethemen, die sich durch ein strukturelles und weitgehend konjunkturunabhängiges Wachstum auszeichnen. Als Beispiele nennt Wedel unter anderem die Bereiche Infrastruktur und Demographie. Diese weltweiten Trends setzt er bevorzugt mit deutschen Mittelständlern um, die von Analysten weniger beachtet werden. Auf der Anleiheseite greift er ebenfalls häufig zu kleineren deutschen Emittenten.

Die Möglichkeit, die Anlageklassen bis zu 100 Prozent zu gewichten, nutzt Wedel kaum: Bisher enthielt das Portfolio selten mehr als 50 Prozent Aktien. Diesen Wert gibt auch das Zielportfolio vor: 50 Prozent Aktien in Euro, 5 Prozent Aktien in Währungen, 30 Prozent Anleihen und 15 Prozent Cash.

Gegenüber dieser Gewichtung ist der Fonds aktuell offensiver aufgestellt: „Wir haben die Anleihequote seit dem vergangenen Jahr kontinuierlich reduziert und die Aktienquote recht stetig erhöht“, so Wedel. Aktuell beträgt letztere derzeit insgesamt knapp 68 Prozent, Anleihen gewichtet Wedel mit 16 Prozent. Die Cash-Quote hält er aktuell ebenfalls bei rund 16 Prozent.

Aufgrund der Fokussierung auf eher kleinere und nicht unbeschränkt liquide Unternehmen gilt für den Fonds seit Februar 2016 ein Soft Closing. Nur über schon vorher abgeschlossene Sparpläne lässt sich noch investieren – und dabei wird es nach Aussage Wedels vorerst auch bleiben.

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