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Aktualisiert am 02.11.2015 - 17:26 Uhrin CrashtestLesedauer: 9 Minuten

37 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für osteuropäische Aktien

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Platz 2: SEB Eastern Europe Small Cap Fund

Dieser 1998 aufgelegte Fonds ist der einzige im Bewerberfeld, der sich zu einem Großteil Nebenwerten verschrieben hat. Trotz dieses als eher schwankungsanfällig geltenden Schwerpunkts konnte er vor allem im Stresstest punkten. Fondsmanager Marko Daljajev agiert vom estländischen Tallin aus und bekommt dabei Unterstützung von mehreren Branchenspezialisten, die ebenfalls aus der Region stammen. Der Fonds orientiert sich an keiner Benchmark.

Mindestens 50 Prozent des knapp 42 Millionen Euro umfassenden Fondsvermögens investiert Daljajev in Firmen mit einer Marktkapitalisierung von weniger als 500 Millionen US-Dollar. Aus Liquiditätsgründen hält er jedoch auch größer kapitalisierte Aktien. Da nicht nur die Kapitalmärkte in Osteuropa, sondern insbesondere auch Small Caps als eher ineffizient gelten, verfolgt das SEB-Team einen ausgeprägten Stockpicking-Ansatz. Darin und in seiner Spezialisierung sieht Daljajev durchaus Vorteile: “Derzeit gibt es für kleine und mittelständische Unternehmen bei institutionellen Investoren nur begrenzt Wettbewerb. Das verschafft uns günstige Wettbewerbsbedingungen.“

Außer auf attraktive Bewertungen achtet der SEB-Manager auch auf eine gute und transparente Unternehmensführung: „Verbesserungen in diesem Bereich gehören zu den großen wertschöpfenden Faktoren.“ Im Fonds finden sich in der Regel 80 bis 100 Titel. Als mögliches Verkaufssignal nennt Daljajev insbesondere attraktive neue Anlage-Alternativen oder eine anhaltende Verschlechterung der Fundamentaldaten.

Die größten Länderpositionen sind mit jeweils rund 20 Prozent Rumänien und Russland, gefolgt von Polen mit 14 Prozent. Einen der größten Beiträge zur jüngsten Wertentwicklung lieferte die russische Agrar-Holding Rusagro, die für 2014 und das erste Quartal 2015 starke Ergebnisse veröffentlichte. Der ebenfalls prominent vertretene russische Düngemittel-Hersteller Phosagro profitierte zudem von hohen Preisen für Diammoniumphosphat. Für Stabilität im Portfolio sorgte zudem das polnische Wohnimmobilien-Unternehmen Polnord.

Platz 3: Ringturm Aktienfonds Osteuropa

Dieser seit Anfang 2012 von Crina-Amalia Ripfl betreute Fonds kommt aus dem Hause der Wiener Erste Asset Management. Länder- und unternehmensspezifischen Input liefern Analysten der Gesellschaft, die in Metropolen wie Bukarest oder Prag vor Ort sitzen.

Anders als in den beiden anderen Siegerfonds sind Aktien aus Russland und der Türkei überhaupt nicht vertreten: Ripfl beschränkt sich weitgehend auf Unternehmen aus den östlichen EU-Mitgliedern und Beitrittskandidaten. Dabei stehen vor allem die langfristigen Wachstumsaussichten der jeweiligen Unternehmen sowie ihre Marktposition und Gewinndynamik im Mittelpunkt, wie Ripfl erläutert: „Die entsprechenden Informationen dazu gewinnen wir unter anderem durch 400 bis 500 Unternehmenskontakte pro Jahr.“

Regional ist der Fonds derzeit fast zur Hälfte in Polen engagiert, unter anderem in Finanztiteln wie PKO Bank Polski. Aktien aus dieser Branche machen rund 45 Prozent des Portfolios aus, gefolgt von Energie- und Versorger-Titeln mit zusammen 30 Prozent. Die in den vergangenen Jahren stark gefallen Rohstoffpreise sieht Ripfl dabei sehr positiv: „Die CEE-Staaten sind Rohstoff-Importeure, deshalb sollten sowohl die Wirtschaft als auch die Konsumenten von einem niedrigen Ölpreis profitieren.“

Ein weiterer Aktivposten sind die hohen Dividendenrenditen der enthaltenen Titel, die sich auf durchschnittlich 4 Prozent belaufen. Mit nur 48 Beteiligungen ist der Fonds vergleichsweise konzentriert.

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