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4 Gründe für die aktuelle US-Politik Warum Trump die Finger vom Dollarkurs lässt

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Trump hält sich beim Dollar zurück

Diese Argumente erklären, weshalb Trump sich bei den Wechselkursen bisher zurückgehalten hat. Sie sind aber nicht so stark, dass man eine Abwertung des US-Dollars für alle Zukunft ausschließen sollte. Ich halte eher das Gegenteil für wahrscheinlich. Denn ich gehe davon aus, dass sich die Leistungsbilanz der Amerikaner in diesem Jahr nicht verbessern, sondern verschlechtern wird.

Das Defizit ist schon im ersten Quartal gestiegen. Die Steuersenkung verringert die inländische Ersparnis relativ zur Investition noch weiter. Die Zollpolitik wird daran nichts ändern. Trump wird – wenn er nicht die Notbremse zieht – am Ende seiner Amtszeit mit einem höheren Leistungsbilanzdefizit dastehen. Das wird er nicht mögen.

Dollar ohnehin überbewertet

Hinzu kommt, dass der Dollar bei den gegenwärtigen Kursen ohnehin überbewertet ist. Trump hätte es nicht schwer, unter diesen Umständen die Unterstützung der Wirtschaft für eine Abwertung zu bekommen. Auch auf den Devisenmärkten würde er auf Verständnis stoßen.

Die Kaufkraftparität liegt bei 1,32 US-Dollar je Euro. Sie ist damit beträchtlich höher als der gegenwärtige Kurs. Die Grafik zeigt, dass die ganz langfristige Euro-/USD-Entwicklung einen Mittelkurs von 1,30 signalisiert. Früher gab es US-Präsidenten, die sich einen starken US-Dollar als Wahlkampf-Argument wünschten. Bei Trump vermute ich das eher nicht.

Der unterbewertete US-Dollar

Euro-/USD-Kurse vor 1999 aus DM abgeleitet

Quelle: Bundesbank, eigene Berechnung  Grafik: Assenagon Asset Management

Im Augenblick dreht sich die Stimmung an den Märkten. Es gibt immer mehr Beobachter, die wegen der höheren Zinsen und der besseren Konjunktur in den USA und wegen der zunehmenden Probleme in Europa einen stärkeren US-Dollar erwarten. Ich halte dagegen. Ich würde mich nicht wundern, wenn Trump auf Dauer Einfluss auf den US-Dollar nimmt. Er würde dann eher schwächer und sich in Richtung auf 1,30 US-Dollar bewegen.

Wichtig für den Anleger

Gehen Sie davon aus, dass der handelspolitische Ärger der Europäer mit dem amerikanischen Präsidenten noch nicht vorbei ist. Es wird noch weitere Zölle geben. Wenn sie nicht die von Trump gewünschte Wirkung entfalten, wird er sich bemühen, den US-Dollar auf den Devisenmärkten schwächer werden zu lassen. Dollar-Investments sind für Anleger derzeit sowohl auf der Zins- als auch auf der Aktienseite recht attraktiv. Passen Sie aber auf, dass Ihnen dabei der Wechselkurs nicht in die Quere kommt. 

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