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„40 Prozent der Baufinanzierungen gehen 2015 über Vermittler“

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Fleischer: Vorteile haben insbesondere gegenwärtig die Häuser, die ein starkes Einlagengeschäft aufweisen. So lag vor Ausbruch der Finanzkrise  die Verzinsung der Einlagen bei rund drei bis vier Prozent, heute ist es ein Prozent. Das heißt, die Banken mit starkem Einlagengeschäft  können entsprechend ihre Kredite zu weitaus besseren Konditionen vergeben als vor 2008, da sie für das Geld, das sie herausgeben, minimale Zinsen zahlen müssen. Und das gibt Spielraum für niedrige Darlehenskonditionen.

DAS INVESTMENT.com: Das würde dafür sprechen, dass der Marktanteil von Banken wieder steigen wird. Sehen Sie das so?

Fleischer: Nein. Denn die breite Masse der Anbieter verfügt eben nicht über ein starkes Einlagengeschäft. Deshalb gehe ich insgesamt davon aus, dass der Marktanteil am  selbst gestemmten Neufinanzierungsgeschäft der Banken, also ohne Vermittlergeschäft, auf rund 40 Prozent zurückgehen wird.

DAS INVESTMENT.com:
An welchen Vertriebsweg werden die Banken denn ihren Marktanteil verlieren?

Fleischer: Ich sehe die unabhängigen Vermittler und Direktbanken weiter auf dem Vormarsch und schätze ihren Anteil für 2015 auf 40 Prozent.

DAS INVESTMENT.com: Und warum sehen Sie diesen Vertriebsweg weiter auf Expansionskurs?

Fleischer: Der Markt ist hart umkämpft. Das zwingt die Anbieter weiterhin an der Optimierung ihrer Prozesse hart zu arbeiten und zu größeren Losgrößen zu kommen und gleichzeitig den Spagat zwischen Industrialisierung und individuell angepassten Finanzierungslösungen zu meistern. Dies läßt sich am ehesten über Plattformen von Internet-Anbietern und freien Maklern realisieren. Derzeitige Achillesferse ist - wie übrigens  im gesamten Finanzsektor- die Beratungsqualität. In diesem Anbietersegment ist allerdings gleichfalls mit einer Konsolidierung und Fusionen der Marktteilnehmer zu rechnen. Große Anbieter werden versuchen durch Zukauf zu wachsen und einen Verdrängungswettbewerb zu initiieren. Auch hier gilt das Marktgesetz, dass nahezu jeder mit jedem über etwaige Synergieeffekte spricht. Trotz des heterogenen und stagnierenden Gesamtmarktes bleiben für mich aber die freien Vermittler die Gewinner der Entwicklung und werden dementsprechend ihre Anteile weiter ausbauen können.

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