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431 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für europäische Aktien

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Platz 2: Invesco Europa Core Aktienfonds

Thorsten Paarmann, Invesco

Wie Spitzenreiter Nestor Europa noch reichlich Platz für frisches Geld hat der Invesco Europa Core Aktienfonds (aktuelles Volumen: 108 Millionen Euro). Dabei besteht nach der von den Fondsmanagern Manuela von Ditfurth, Michael Fraikin und Thorsten Paarmann verfolgten Strategie durchaus eine rege Nachfrage. Sie bündelt sich nur an anderer Stelle, nämlich im Invesco Pan European Structured Equity, der weltweit vertrieben wird und 6,3 Milliarden Euro verwaltet.

„Der einzige Unterschied in der Anlagepolitik der beiden Fonds besteht darin, dass wir im Invesco Europa Core Aktienfonds Währungsrisiken absichern“, erläutert Paarmann. Auf Sicht der vergangenen fünf Jahre hat sich das gelohnt: Mit einem Wertzuwachs von 73,5 Prozent hinkt der Invesco Pan European Structured Equity dem Schwesterfonds über diesen Zeitraum um 16 Prozentpunkte hinterher und belegt im Crashtest mit 63 Punkten nur Rang 28. Was aber bei 431 Teilnehmern noch immer aller Ehren wert ist.

Das dem Invesco-Duo zugrunde liegende Erfolgsrezept ist schnell erklärt. Mit seinen beiden Co-Managern sucht Paarmann systematisch nach aussichtsreichen Aktien aus dem gesamten Europa-Universum, die geringer schwanken als der Durchschnitt. Um die 100 Titel kommen so per Computerauswahl ins Portfolio, wobei eine einzelne Aktie nicht mehr als 2 Prozent ausmachen soll.

Zweimal im Monat erfolgt eine Anpassung, die jeweils die neuesten Ertrags- und Risikokennzahlen berücksichtigt. Dabei spielen die unterschiedlichsten Aspekte eine Rolle – von der Bewertung über die Fähigkeiten des Managements bis hin zur Frage, wie sich der Kurs einer Aktie rund um die Bilanzstichtage verhält. Prognosen, wohin sich der Markt als Ganzes entwickelt, blenden die Invesco-Manager dagegen bewusst aus. Paarmann: „Wir sind immer zu 100 Prozent investiert.“ Die Länder- und Sektorengewichtung ergibt sich zudem ausschließlich aus der Einzeltitelauswahl.

In den vergangenen Monaten profitierte der Invesco Europa Core Aktienfonds Paarmann zufolge unter anderem von seiner Übergewichtung in mittel- und kleinkapitalisierten Werten. Auf Sektoren-Ebene bilden derzeit Industrie- und Konsumtitel das größte Gewicht, während stark schwankende Finanzdienstleister und Energiewerte erwartungsgemäß kaum vertreten sind. Zu den größten Einzelwerten gehören neben dem französischen Automobilzulieferer Faurecia die Pharmatitel Novartis und Novo Nordisk.

Platz 2: RAM Systematic European Equities

Thomas de Saint-Seine, Ram Active Investments

Zwischen diesem 2006 aufgelegten Fonds und dem Invesco Europa Core Aktienfonds besteht eine gewisse Wesens-Verwandtschaft. Das zeigt sich unter anderem in den Top-Positionen – dazu gehört hier wie dort neben Novartis und Faurecia auch der Schweizer Telekom-Konzern Swisscom.

Tatsächlich verfolgen auch die RAM-Manager Thomas de Saint-Seine, Emmanuel Hauptmann und Maxime Botti einen computergestützten Ansatz, der Schwankungen reduzieren und jede Art von Emotion ausschließen soll. Einer der Unterschiede besteht allerdings darin, dass im RAM Systematic European Equities in der Regel die Aktien von 500 bis 800 verschiedenen Unternehmen vertreten sind. Keine einzige Aktie macht deshalb mehr als ein Prozent des Gesamtvermögens aus.

Der zweite wesentliche Unterschied: Das Thema „schwankungsarme Aktien“ ist nur eines von drei Kernthemen. Daneben kaufen de Saint-Seine und seine Kollegen klassische Value-Aktien sowie vernünftig bewertete Wachstumstitel (Stichwort „Garp“), die sich zudem in einem klaren Aufwärtstrend befinden („Momentum“). Diese bereits seit 2004 praktizierte Mischung dreier unterschiedlicher Stile sorgt für ein hohes Maß an Stabilität, da die entsprechend ausgewählten Aktien sich häufig gegenläufig entwickeln.

Ähnlich wie im Nestor Europa und im Invesco Europa Core Aktienfonds erfolgt die Aktienauswahl Bottom-up, also ohne Rücksicht auf Länder- oder Sektoren-Zugehörigkeit. Dennoch fällt auf, dass auch im RAM Systematic European Equities Aktien aus Skandinavien, Italien und Österreich vergleichsweise hoch gewichtet sind. Britische Aktien stellen zwar mit einem Anteil von knapp 25 Prozent die mit Abstand größte Position, sind aber längst nicht so dominant wie in den gängigen Indizes Stoxx Europe 50 oder MSCI Europe. Auf Sektoren-Ebene stehen derzeit eher zyklische Titel im Vordergrund.

Organisatorisch gibt es bei RAM derzeit einige Veränderungen. So wird die Genfer Privatbank Reyl, zu der die Investmentgesellschaft bislang mehrheitlich gehörte, in Kürze den größten Teil ihrer Anteile an die italienische Investmentbank Mediobanca abgeben. Sie bleibt jedoch wie auch die drei Gründungsgesellschafter de Saint-Seine, Hauptmann und Botti nach wie vor an RAM beteiligt. Zudem hat sich de Saint-Seine mit seinen beiden Kollegen verpflichtet, dem Unternehmen noch mindestens zehn Jahre lang zur Verfügung zu stehen.

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