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Aktualisiert am 01.04.2020 - 13:30 Uhrin Aktienfonds EuropaLesedauer: 7 Minuten

435 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für europäische Aktien

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Die drei Sieger-Fonds im Kurzporträt

Platz 1: MFS Meridian European Value

Erfolgsgeheimnisse hat dieser im Oktober 2002 aufgelegte Fonds viele. Dazu zählt zum einen der Team-Ansatz, von dem das Fondsmanagement um Benjamin Stone (Foto) und Pablo de la Mata profitiert. Denn die Experten nutzen die besten Ideen des europäischen Analystenteams von MFS, bringen aber auch eigene Überzeugungen ein. Die Aktienauswahl orientiert sich an Qualität und Bewertungen, mit starker Berücksichtigung von Rückschlags-Risiken. Dies spiegelt sich in unterdurchschnittlichen Risikokennzahlen wider.

Zum anderen ist es auch die Fokussierung auf sogenannte Substanz- oder Value-Werte, deren Firmenwert deutlich höher liegt als ihr aktueller Aktienkurs. Um eine mögliche Unterbewertung zu identifizieren, achtet das MFS-Team vor allem auf die langfristige Qualität, die Nachhaltigkeit, das Verbesserungspotenzial und den inneren Wert des Unternehmens.

Aktuell sind Verbrauchsgüter und Finanzdienstleistungen im Fonds stark gewichtet. Zu den größten von derzeit 65 Positionen gehören Nestlé, Reckitt Benckiser, Danone und Bayer. Bei den Ländern kommt Großbritannien auf einen Anteil von immerhin 30 Prozent, es folgen die Schweiz und Deutschland.

Mit 6,1 Milliarden Euro Fondsvolumen zählt der MFS Meridian European Value mittlerweile zu den Dickschiffen seiner Kategorie. Soviel Erfolg hat Folgen: Mit Wirkung vom 20. April hat MFS den Fonds für neue Anleger geschlossen. Damit will das Fondshaus verhindern, dass das Fondsvermögen in eine Größe hineinwächst, die sich mit der vorgesehenen Strategie nicht mehr optimal bewältigen lässt. So sollen die Interessen der bestehenden Investoren durch die Begrenzung weiterer Zuflüsse geschützt werden.

Platz 2: Lombard Odier Europe High Conviction

Der Name ist Programm: Der mit 640 Millionen Euro Fondsvolumen im Vergleich eher kleine Fonds legt Wert auf ein hoch konzentriertes Portfolio. Denn „High Conviction“ bedeutet nichts anderes, als dass nur Aktien ins Portfolio kommen und entsprechend hoch gewichtet werden, von denen das Management restlos überzeugt ist. Gerade einmal 30 bis 40 Titel finden deshalb Platz im vom Cyril Marquaire und Peter Dionisio (Foto) gemangten Europafonds.

Mit diesem Ansatz versucht das Duo, das im vergangenen Jahr den langjährigen Manager Marc Bataillon ersetzte, einen Mehrwert gegenüber dem Vergleichsindex MSCI Europe zu erzielen und die Volatilität möglichst gering zu halten. „Im Zentrum unserer Titelauswahl steht das Research“, sagt Dionisio. Die Selektion beruht auf einer Bottom-up-Analyse und stützt sich nach Angaben des Fondsmanagers auf drei Kriterien: hervorragende Qualität, eine ebensolche finanzielle Lage und starkes Wachstum. Am häufigsten fündig werden Marquaire und Dionisio dabei aktuell bei Industrie-, Technologie- und Konsumaktien. Finanztitel berücksichtigen sie dagegen per Definition nicht.

Frankreich und Großbritannien gehören mit je rund einem Viertel zu den favorisierten Regionen. Mit Fresenius Medical Care und SAP zählen zwei deutsche Unternehmen zu den Top Picks. „Der aktive Anlageansatz ist für den Erfolg der Strategie entscheidend“, erläutert Dionisio. „Davon zeugt der von der Benchmark abweichende Anteil des Fonds, der mit durchschnittlich 92 Prozent in den vergangenen vier Jahren sehr hoch ist.“

Platz 3: Jupiter European Growth

Der Name der Londoner Fondsgesellschaft Jupiter steht ebenfalls für aktives Management. Das beweist auch Alex Darwall (Foto), der diesen Fonds bereits seit 1995 managt. Dabei gibt es bei Jupiter anders als bei anderen Häusern keinen Chefstrategen, der die Vorgaben macht. Jeder Fondsmanager setzt die Strategie um, die er für richtig hält.

Das hält auch Darwall so. Der Brite bevorzugt in seinem mittlerweile 1,5 Milliarden Euro schweren Jupiter European Growth ausgeprägtes Stockpicking – unabhängig von einer Benchmark. Darwall investiert immer auf Sicht von drei bis fünf Jahren in europäische Unternehmen, die global tätig sind. Weitere Kriterien, die er berücksichtigt: ein überzeugendes Geschäftsmodell, solide Bilanzen, kompetentes und vertrauenswürdiges Management und eine fundamental günstige Bewertung.

Investmentchancen sieht Darwall vor allem dann, wenn sich Märkte oder Branchen wandeln, beispielweise wegen neuer Regularien, Technologien oder verändertem Konsumentenverhalten. Ziel ist es, starke Geschäftsmodelle zu finden, die einzigartige Produkte oder Dienstleistungen anbieten. Die Branchen- und Länderzugehörigkeit interessiert ihn dabei kaum. Wichtig ist vor allem ein überzeugendes Geschäftsmodell. Aktuell setzt der Jupiter-Manager vor allem auf Gesundheitswerte. Novo Nordisk zählt zu einem seiner Favoriten. Der Anbieter von Insulinprodukten überzeugt durch eine starke Marktmacht und gute Bilanzen und passt somit perfekt ins Anforderungsprofil.

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