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47 Fonds im Crashtest Die besten defensiven europäischen Mischfonds

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Der Performance-Sieger: Pioneer Funds Austria Ethik Fonds

Performance-Sieger und Gesamt-Zweiter – für den von Jörg Moshuber gemanagten Pioneer Austria Ethik Fonds läuft es derzeit rund. Wie es sich für einen nachhaltig orientierten Fonds gehört, bleiben unerwünschte Geschäftsfelder wie Tabak und Alkohol außen vor. Erst im zweiten Schritt durchlaufen die Unternehmen einen fundamentalen Auswahlprozess, den Moshuber anhand von Environmental Social and Governance-Kriterien vornimmt. „Nur die Unternehmen mit den besten Bewertungen bilden dann das zugrundeliegende Anlageuniversum“, so der Pioneer-Manager.

Aktuell ist der Fonds mit gut 67 Prozent des Portfolios in auf Euro lautende Anleihen investiert. Der Investmentprozess erfolgt Top-down- und Bottom-up-orientiert. In jüngster Zeit hat Moshuber verstärkt Green Bonds gekauft. „Dies sind Anleihen, die besonderen Transparenz- und Offenlegungspflichten unterliegen und deren Erlös zweckgebunden ist“, erläutert Moshuber, der das Zinsrisiko im aktuellen Nullzins-Umfeld sukzessive herunterfahren will.

Neben 4 Prozent Kasse hält er rund 29 Prozent des Portfolios in Aktien. Generell darf die Quote bis zu 40 Prozent betragen, zudem muss sich Moshuber nicht auf Europa beschränken, sondern kann international anlegen. Von dieser Möglichkeit macht er derzeit auch ausgiebig Gebrauch: So stammen neun der zehn Top Ten-Aktien aus den USA. „Zu den aktuell größten Positionen im Fonds gehört beispielsweise Qualcomm – ein US-Unternehmen, das unter anderem qualitativ hochwertige Chips für die Verwendung in Fairphone-Handys herstellt“, erläutert Moshuber.

Zudem arbeite das Unternehmen an kabellosen Ladestationen für Elektroautos, die zu einer größeren Akzeptanz dieser Fahrzeuge beitragen könnten. In den vergangenen Monaten nahm Moshuber verstärkt Aktien aus dem Gesundheitswesen auf die Kaufliste. Dazu gehört beispielsweise die Firma Medtronic, die rund die Hälfte aller weltweit implantierten Herzschrittmacher produziert.

Die gute Performance über alle drei Vergleichszeiträume führt der Pioneer-Manager auf die Asset Allocation insgesamt und im vergangenen Jahr auch auf die Titelauswahl im IT-Sektor zurück, der im Aktienanteil des Fonds mit 18 Prozent gewichtet ist: „Von diesen Titeln entwickelten sich insbesondere Qualcomm, der Glashersteller Corning, der Halbleiter-Produzent Broadcom und der Feinwerkstoff-Hersteller Applied Materials in Euro gerechnet besonders erfreulich“, zeigt sich der Fondsmanager zufrieden. In nächster Zeit will er in diesem Segment aber Gewinne mitnehmen.

Der Stresstest-Sieger: Generali Aktiv Mix Vario Select

Foto: Luciano Gisonni

Für Anleger, denen eine möglichst geringe Schwankungsbreite der Preisentwicklung wichtig ist, eignet sich dieser im April 2006 aufgelegte Fonds. Er erzielte im Stresstest mit 93 Punkten das beste Ergebnis, allerdings landet Fondsmanager Luciano Gisonni im Gesamtvergleich aufgrund der vergleichsweise schwachen Performance insgesamt auf Rang 26. Die Drei-Jahres-Volatilität beträgt 1,68 Prozent, während der Kapital Plus und der Pioneer Funds Austria Ethik Fonds auf Werte von mehr als 5 Prozent kommen. Der Fonds gehört zu einer Familie von drei Teilfonds, die jeweils einen Absolute Return-Ansatz verfolgen.

Wie der Pioneer-Fonds ist auch dieses Produkt kein reinrassiger Europa-Fonds, auch wenn der Alte Kontinent mit 72 Prozent den Anlageschwerpunkt bildet. So stecken aktuell rund 8 Prozent des Portfolios in amerikanischen Titeln, Asien ist mit 20 Prozent gewichtet. In den vergangenen Monaten hat Gisonni den Europa-Anteil wegen der politischen Risiken reduziert, mittelfristig schätzt er die Aussichten für US- und Schwellenländeraktien höher ein.

Insgesamt liegt der Aktienanteil derzeit bei 16 Prozent, 78 Prozent des Portfolios sind in Anleihen investiert. Innerhalb der Anlageklasse hat Gisonni im Laufe des Jahres mit Blick auf das Ankaufprogramm der Europäischen Zentralbank verstärkt Umschichtungen aus Euro-Staatsanleihen in Unternehmensanleihen vorgenommen. Auf Branchenebene setzt der Generali-Manager den Schwerpunkt derzeit im Finanzsektor, dessen Anteil bei 20 Prozent liegt. Die Sektoren nichtzyklische Konsumgüter, Technologie, Industrie sowie zyklische Konsumtitel hat Gisonni mit jeweils rund 11 bis 12 Prozent gewichtet.

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