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in CrashtestLesedauer: 10 Minuten

59 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für deutsche Aktien

Es ist geschafft. Frankreich hat Le Pen verhindert und mit der Wahl des ehemaligen Investmentbankers Emmanuel Macron ein weiteres Auseinanderbrechen Europas abgewendet. Das hat die Kurse an den europäischen Börsen kräftig angeschoben und zeitweise auch den deutschen Leitindex Dax auf ein neues Allzeithoch jenseits der Marke von 12.800 Punkten gehievt.

Fakt ist auch: Die mittel- bis langfristigen Aussichten sind weiter gut. Die Zinsen sind niedrig, die Unternehmen haben die Kosten im Griff und steigern ihre Umsätze und Gewinne. Das Ende der Fahnenstange am Aktienmarkt scheint damit nach Ansicht vieler Analysten und Fondsmanager noch nicht erreicht. Die Kurse steigen zwar einerseits, die Stimmung der Anleger ist jedoch andererseits nicht von Überschwang geprägt.

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 Baring German Growth Trust 221 76 65 80 515
2 Main First Germany Fund 205 71 67 67 254
3 DWS Concept Platow 205 62 83 60 121
4 DWS Aktien Strategie Deutschland 182 91 31 60 2868
5 Acatis Aktien Deutschland ELM 174 28 97 49 201
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Dies bestätigt auch Olgerd Eichler, Manager des Main First Germany Fund: „Das aktuelle wirtschaftliche Umfeld ist immer noch positiv für die Aktienmärkte und die Unternehmen liefern gute Geschäftszahlen ab.“ Eichler favorisiert in seinem Fonds vor allem zyklische Branchen, denn hier sieht er noch vielversprechende Wachstumsaussichten.

Das Crashtest-Feld ist mit 59 Deutschland-Aktienfonds gegenüber der vorangegangenen Auswertung etwas geschrumpft. So fehlt etwa der Sieger der damaligen Stresstest-Auswertung, der Aktienfonds Deutschland Spezial, welcher bislang von der Vermögensverwaltung Knoesel & Ronge gemanagt wurde. Der Fonds der österreichischen Semper Constantia Invest wurde in European Dividend Plus umbenannt und investiert fortan europaweit unter neuem Management.

Einen Dämpfer erfährt der Dauer-Siegerfonds der vergangenen drei Jahre, der Acatis Aktien Deutschland ELM. Das Portfolio von Frank Lübberstedt rutscht vom ersten auf den fünften Platz im Gesamtranking ab. Mit 10 Prozent Plus über ein Jahr kommt der erfolgsverwöhnte Manager nicht an die aktuellen Spitzenergebnisse der Konkurrenz heran.

Den Gesamt-Sieg holt sich mit 221 Punkten der Baring German Growth Trust vor den beiden punktgleichen Fonds Main First Germany Fund und DB Platinum IV Platow. Die Manager des Verfolger-Duos, Olgerd Eichler und Christoph Frank, favorisieren meist Werte aus der zweiten Reihe wie aktuell Sixt, All for One Steeb oder Bechtle.

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Bester ETF ist der Comstage F.A.Z. Index auf Rang 17. Der seit 55 Jahren berechnete Index umfasst die nach Marktkapitalisierung 100 bedeutendsten deutschen Unternehmen aus 12 unterschiedlichen Branchen.

Die drei Siegerfonds im Kurzporträt

Robert Smith

Der Gesamtsieger: Baring German Growth Trust

Beim Performance-Test Rang 4, im Stresstest Platz 8 und die Tabellenspitze im Ratingvergleich. Das reicht zum Gesamtsieg für den Aktienfonds-Klassiker der amerikanischen Gesellschaft Barings. Bereits im Mai 1990 wurde die Pfund-Tranche des aktuell 566 Millionen großen Fonds aufgelegt. Daneben gibt es noch eine im August 2000 aufgelegte Euro-Tranche. Die Strategien der Fonds sind allerdings gleich. Deshalb existiert bei der auf Pfund lautenden Anteilsklasse abgesehen von der Barreserve auch kein Währungsrisiko.

Für den langfristigen Erfolg ist Robert Smith verantwortlich, der den Fonds seit 2008 von London aus managt. In den vergangenen fünf Jahren betrug die jährliche Wertentwicklung im Schnitt 13,4 Prozent. Smith konzentriert sich auf Qualitätstitel mit ausgezeichneten Wachstumsperspektiven und starken Bilanzen. Um die passenden Titel zu finden, setzt der Manager auf verschiedene Quellen. „Wir nutzen unser hauseigenes Research, setzen aber auch auf Unternehmensbesuche und halten Kontakt zu lokalen Brokern“, erläutert er.

Bisweilen nutzt Smith auch Kapitalerhöhungen, um Positionen aufzustocken. Sein Portfolio streut er vergleichsweise breit auf derzeit 70 verschiedene Titel, von denen rund 20 Prozent aus den Nebenwerte-Segmenten unterhalb des Vergleichsindexes H-Dax stammen. Die Top-10 dominieren jedoch Schwergewichte wie BASF, SAP, Daimler oder Siemens, denen Smith Gewichtungen zwischen 5 und 8 Prozent einräumt.

Die größten Performance-Beiträge über ein Jahr lieferten die Beteiligungen am Biotechforschungs-Konzern Evotec (270 Prozent) und an Isra Vision, ein Anbieter von Automatisierungslösungen aus dem Bereich der industriellen Bildverarbeitung (148 Prozent). Bei den Sektoren dominieren Industrietitel mit knapp 30 Prozent vor der IT-Branche (17 Prozent), Grundstoffen und Konsumgütern (je 16 Prozent).

Den deutschen Aktienmarkt hält Smith noch nicht für zu teuer und stößt eigenen Worten zufolge immer wieder auf unterbewertete Kaufgelegenheiten. „Wenn ich keine neuen Möglichkeiten mehr sehen würde, wäre ich eher besorgt um die Marktniveaus“, kommentiert er. Zwar könnten die Börsen in den Sommermonaten unter Gewinnmitnahmen leiden, das wären für ihn jedoch wieder günstige Kaufgelegenheiten.

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