6 Einschätzungen Was die P&R-Insolvenz für Vermittler bedeutet
"Unterlagen ordnen, Kunden informieren"
Jens Reichow, (Kanzlei Jöhnke & Reichow):
"Erfahrungsgemäß ist die Insolvenz eines Anbieters oftmals mit Verlusten der Anleger verbunden. Viele Anleger sind dabei nicht bereit, einen Verlust ihres Anlagebetrages zu akzeptieren, und nehmen daraufhin Vermittler wegen angeblich fehlerhafter Beratung und Aufklärung ins Visier. Vermittler müssen sich also auf eine Inanspruchnahme von Anlegern einstellen.
"Information der Kunden kann Verjährungsfrist in Gang setzen
Vermittler sollten die Sache aktiv angehen. Zunächst sollten sie sich dabei natürlich mit ihrer eigenen Haftpflichtversicherung und einem Anwalt ihres Vertrauens abstimmen. Daneben gilt es die eigenen Unterlagen zu ordnen und anschließend die Kunden zu informieren. Die Information der Kunden kann zwar etwaige Haftungsfehler aus der Vergangenheit nicht heilen, jedoch möglicherweise eine Verjährungsfrist in Gang setzen. Hierbei ist natürlich darauf zu achten, dass kein Eingeständnis eines Beratungsfehlers erfolgt, da dies den eigenen Versicherungsschutz der Haftpflichtversicherung gefährden würde.
Der Graue Kapitalmarkt ist bereits in der Vergangenheit zur Zielscheibe geworden. Es ist nicht auszuschließen, dass aufgrund des jetzigen Falles die Skepsis auf Anlegerseite weiter zunimmt, in spekulative Anlagen zu investieren."