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9 Fonds im Crashtest Die besten Europa-Aktienfonds mit Markt-Timing

Ein schwacher Euro, niedrige Zinsen, eine expansive Geldpolitik, die noch länger anhalten dürfte und eine – wenn auch nur gemächliche – wirtschaftliche Erholung: Die Rahmenbedingungen für europäische Aktien sind sehr gut. Und noch ein weiteres Argument dürfte die Kurse hochhalten, solange der Notenbank-Geldhahn nicht abgedreht wird: Wo soll das Geld hin? Es gibt kaum eine Alternative zu Aktien.

Die besten europäischen Aktienfonds mit Markt-Timing

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen 272 89 96 87 920
2 RR Analysis Top Select Universal 198 88 81 29 31
3 Edmond de Rothschild Europe Flexible 187 57 93 37 160
4 Commerzbank Aktientrend Deutschland 161 55 76 30 52
5 DWS TRC Deutschland 160 52 83 25 124
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Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices (Stichtag:13. November 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices (Stichtag:13. November 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis


Allerdings befinden sich die weltweiten Börsen jetzt schon seit mehreren Jahren in einem Aufwärtstrend, und die Angst vor Rückschlägen nimmt zu. Für Anleger, die auf die europäischen Aktienmärkte setzen, diese aber nicht ständig im Blick haben wollen, gibt es eine Auswahl spezieller Fonds mit Markt-Timing. Je nach Einschätzung der Marktlage können deren Manager die Aktienquote aktiv steuern.

Bei den neun Fonds im Crashtest entscheidet jedoch nicht nur das richtige Timing über den Erfolg, auch die Aktienauswahl ist ein wichtiger Teil der Strategien und sehr unterschiedlich von Fonds zu Fonds. Mit Abstand die besten Ergebnisse lieferte der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen, der zugleich der größte Fonds der Vergleichsgruppe ist. Erst kürzlich hat er die Eine-Milliarde-Euro-Grenze geknackt.

Die drei Siegerfonds im Kurz-Porträt

Platz 1: Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen


Um den Fonds kümmert sich Frank Fischer vom Frankfurter Value-Spezialisten Shareholder Value Management. Eine Outperformance will er über zwei Instrumente erreichen: stringentes Value-Investing und eine aktive Steuerung der Aktienquote. Gleichzeitig will er so die Verluste in Grenzen halten. Value-Investing heißt für Fischer, dass er Aktien mit einem Abschlag auf den fairen Wert kauft und dass er vornehmlich in eigentümergeführte Unternehmen investiert, die über einen wirtschaftlichen Burggraben verfügen, also über strukturelle Wettbewerbsvorteile.

Der Schwerpunkt liegt auf europäischen Nebenwerten. Über zwei Drittel des Aktienportfolios stecken in Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von bis zu 1,6 Milliarden Euro. Innerhalb Europas hat Fischer grundsätzlich einen starken Hang zu Deutschland. Zurzeit machen heimische Titel über 50 Prozent des Portfolios aus. Die Software AG und Washtec aus Augsburg zählen zu den größten Positionen. 13 Prozent stecken zudem in US-Aktien wie Alphabet oder Verisign.

Von einem zwischenzeitlich erworbenen Goldminen-Korb hat sich Fischer bereits wieder getrennt, da er die Erholung in diesem Segment für erst einmal wieder beendet betrachtet. Zurzeit setzt er stark auf Technologiewerte (rund 20 Prozent Portfolioanteil).

Die Aktienquote kann Fischer über Cash und den Kauf von Anleihen steuern, aber auch über Derivate. Mithilfe von Stimmungsindikatoren und statistischen Sentiment-Analysen versucht er, das richtige Timing hinzubekommen. Zu Ende Oktober war der Fonds zu 82 Prozent in Aktien investiert. Im August hatte Fischer die Quote schon reduziert und sie im September kurzfristig weiter auf 42 Prozent heruntergefahren.

Da eine Zielgruppe des Fonds Stiftungen sind, untersucht Fischer seine Investments nicht nur hinsichtlich der Qualität des Geschäftsmodells, der Gewinnerwartungen und der Bewertung, sondern er schaut auch auf Nachhaltigkeitskriterien. Dabei orientiert sich der Shareholder-Value-Manager an einem zusammen mit dem Analyse-Institut Sustainalytics festgelegten Katalog von Ausschlusskriterien.

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