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9,18 Millionen Euro ohne Gegenleistung: Solar Millennium will Utz Claassen verklagen

Quelle: Solar Millennium
Quelle: Solar Millennium
Ein Tagessatz von 612.000 Euro und keine messbare Arbeitsleistung: Solar Millennium will den früheren Chef des Energieriesen EnBW Utz Claassen, der zweieinhalb Monate den Vorstandsvorsitz von Solar Millennium inne hatte, auf Schadensersatz verklagen. Laut einem Bericht des „Handelsblatts“ verlangt das Unternehmen von Claassen die 9,18 Millionen Euro brutto Antrittsprämie zurück. Die Vorbereitungen für eine Klage seien bereits abgeschlossen, so das Unternehmen.

Das Erlanger Solarkraftunternehmen wirft Claassen vor, nur 15 Tage im Büro verbracht zu haben. Den Großteil dieser Zeit habe der Manager zudem nicht mit dem Projektgeschäft, sondern mit Formalien zugebracht, erklärte Hannes Kuhn, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Solar Millennium gegenüber dem „Handelsblatt“. Man habe kein einziges Neugeschäft gefunden, das von Claassen initiiert worden wäre. „Wir haben leider Schwierigkeiten die Leistungen von Herrn Claassen überhaupt zu messen", so Kuhn.

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Claassen hingegen, der inzwischen beim Finanzinvestor Cerberus arbeitet, teilte über seinen Anwalt mit, seine Präsenz bei Solar Millennium sei überdurchschnittlich und seine Arbeitseinteilung angemessen gewesen. Seinen überstürzten Weggang erklärt der Manager mit „fundamentalen Auffassungsunterschieden“ in Fragen der Unternehmensführung und der Unternehmenskultur. Dabei beruft sich auf ein ihm eingeräumtes Recht, innerhalb einer bestimmten Überlegungsfrist sein Amt niederlegen zu dürfen.

Auf seine Antrittsprämie wird Claassen wohl nicht verzichten wollen. Wie der „Spiegel“ Ende Mai berichtete, soll Claassen über seinen Anwalt angeboten haben, rund 2,5 Millionen Euro brutto zurückzuzahlen, obwohl es „keine Anspruchsgrundlage für eine Rückvergütung gibt“. Solar Millennium hingegen war das zu wenig.

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