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96 Minuten Ratlosigkeit

Egon Wachtendorf, verantwortlicher Redakteur von <br> DER FONDS
Egon Wachtendorf, verantwortlicher Redakteur von
DER FONDS
Geld drucken, Anleihen aufkaufen – lässt sich Europas Schuldenkrise wirklich nur auf amerikanische Art und Weise lösen?

Ja, sagen mit Klaus Kaldemorgen, Jens Ehrhardt und Christoph Bruns gleich drei von vier deutschen Top-Fondsmanagern, die Dachfonds-Pionier Eckhard Sauren anlässlich seines 20jährigen Firmenjubiläums zu einer Podiumsdiskussion nach Köln geladen hatte. Lediglich Peter E. Huber sträubt sich noch gegen eine derartige Kapitulationserklärung. Damit gewinne man zwar Zeit, mache aber alles noch schlimmer.

Die mit wenig Verve ins Spiel gebrachte Alternative – strikte Konsolidierung und Schuldenbremsen in den Verfassungen aller EU-Mitglieder – erntet jedoch bei den Kollegen und auch im Publikum Widerspruch: zu unverbindlich, zu spät.

Nach 96 mitunter quälenden Minuten steht fest: Für die Galerie der streitbaren Euro-Querköpfe, mit denen Handelsblatt.com die Zusammenfassung des Sauren- Fondsmanager-Gipfels garniert, drängt sich keiner der Diskutanten auf. Was kein Makel ist – die öffentlichkeitswirksame Lust am Krawall gehört kaum zu den wichtigsten Charaktereigenschaften, die einen erfolgreichen Vermögensverwalter auszeichnen.

Und vielleicht rüttelt die stellenweise offen zur Schau gestellte Ratlosigkeit sogar mehr auf als jede Wutrede: Wenn schon diese Vier nicht weiterwissen, ja wer denn dann?

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