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Absicherung von Frauen Welche Fehler Frauen bei der Altersvorsorge machen

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Kein Risiko eingehen = Geld vernichten

Man müsse den Damen vor Augen führen, dass kein Risiko einzugehen heutzutage Geld vernichtet. Das klappt dann aber auch, erklärt Susanne Kazemieh: „Ich habe in 29 Jahren meiner Beratungstätigkeit noch nicht erlebt, dass sich die Risikobereitschaft nicht nach einer gründlichen Aufklärung geändert hat, insbesondere darüber, wie sehr sich zum Beispiel das Aktienrisiko bei Fondssparplänen reduziert.“

Das stellt aber eben auch spezielle Anforderungen an die Beratung von Frauen. „Viele Vermittler gehen den Weg des geringsten Widerstands, anstatt vernünftig aufzuklären“, sagt Kazemieh. Frauen hätten aber ein sehr gutes Gespür dafür, ob jemand ihnen nur etwas verkaufen wolle oder bereit ist, sie da abzuholen, wo sie stehen.

„Die Frau muss merken, dass sie die Situation und das Produkt verstanden hat – und dass sie die Entscheidung trifft“, pflichtet Oelbe bei. Das kann schon mal bedeuten, dass Berater vielleicht zwei- oder dreimal zum Beratungstermin laden müssen. Oelbe: „Aber das ist wichtig. Einfach zu sagen ,Das ist gut für dich, unterschreibe mal‘, ist hier nicht der richtige Weg.“ Männer seien dagegen schon eher bereit, dem „Geheimtipp“ des Beraters zu vertrauen.

Produkte müssen flexibel sein

Sowohl Oelbe als auch Kazemieh empfehlen ihren Kundinnen zur Altersvorsorge gerne Fondssparpläne. Auch, weil sie flexibel sind. Schließlich haben Frauen unregelmäßige Beschäftigungsverläufe – ein passendes Produkt muss sich dem anpassen können. Ein Fondssparplan erlaubt es, die Raten zu verändern, Sondereinzahlungen zu leisten und jederzeit über das Geld zu verfügen.
Fondspolicen können auch interessant sein, meint Oelbe – wenn sie allerdings bestimmte Kriterien erfüllen: „Gibt es beispielsweise zwischenzeitlich einen Lock-in der erwirtschafteten Gewinne? Oder wird in den letzten Jahren vor Rentenbeginn in defensivere Strategien umgeschichtet?“ Sehr wichtig findet die Maklerin, dass die Fondspolicen, beziehungsweise die Produkte generell, auch in Zukunft für die Frau ohne großen Aufwand zu besparen und verwalten sind. „Sonst besteht die Gefahr der Verunsicherung und dass die Frauen die Verträge aus diesem Grund wieder nicht durchhalten.“

Der große Graben wird kleiner

Auch die Riester-Rente kann für Frauen sinnvoll sein. Denn auch sie passt sich den unterschiedlichen Erwerbszeiten an. Sinkt das Jahreseinkommen, etwa wegen Teilzeit-Arbeit, müssen Versicherte entsprechend weniger einzahlen, um die volle Zulage zu erhalten. Ist gar kein Einkommen da, reichen 60 Euro im Jahr, um die Zulagen zu erhalten. Gerade Mütter bekommen dabei ordentlich Geld vom Staat. Neben der Grundzulage von 154 Euro gibt es für jedes Kind weitere 185 Euro, für ab 2008 geborene Babys sind es 300 Euro.

Auch die betriebliche Altersvorsorge bietet sich für die Damen an – was auch langsam anzukommen scheint. So geht die eingangs beschriebene Rentenlücke immerhin seit Jahren mit jedem Rentenjahrgang zurück, da Frauen häufiger und länger arbeiten als früher. Auch Ansprüche auf eine Betriebsrente erwirbt inzwischen ein fast so hoher Anteil von Frauen (46 Prozent) wie von Männern (51 Prozent). Wenn Frauen dann irgendwann auch noch genauso viel verdienen wie Männer und bei der Altersvorsorge das Zepter selbst in die Hand nehmen, bekommt frau das Problem vielleicht doch noch in den Griff.

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