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Aktualisiert am 22.12.2016 - 11:39 Uhrin DAS INVESTMENT Interview: Achtung, AufnahmeLesedauer: 4 Minuten

Absolute-Return-Fonds Wie Fondsmanager mit Risikobudgets Verluste vermeiden

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Wo sehen Sie das größte Risiko?

Zum einen in den anstehenden Wahlen in Europa, die bei unerwarteten Ergebnissen zu massiven Turbulenzen führen können. Zum anderen ist ein Blick auf die Inflations- und Zinsseite wichtig. Wenn die Inflation deutlich stärker steigt als erwartet, werden auch die Zinsen und Renditen schneller nach oben klettern, und das wird dann bei allen Risikoanlageklassen zu Verwerfungen führen.

Wie haben Sie sich aktuell positioniert?

Auf der Anleiheseite eher defensiv, indem wir die Duration im Fonds gering halten. Dadurch sollte uns ein Zins- und Renditenanstieg nicht so stark treffen. Wir sind hier aber auch so flexibel, dass wir eine negative Duration eingehen können und so von steigenden Zinsen profitieren könnten.

Aktien haben wir derzeit mit 10 Prozent gewichtet. Darin kommt zum Ausdruck, dass wir grundsätzlich positiv für Aktien gestimmt sind. Die Überzeugung ist zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht so groß, dass wir den maximal möglichen Anteil ausschöpfen.

Wie bestücken Sie den Aktien- und Anleiheteil Ihres Fonds?

Grundsätzlich müssen die Emittenten und Unternehmen, in die wir investieren, unseren Nachhaltigkeitskriterien genügen. Das heißt, wir investieren zum Beispiel nicht in Unternehmen, die mit Kinderarbeit in Zusammenhang stehen, und wir schließen Bereiche wie Rüstung, Glücksspiel oder Pornografie aus. Dafür arbeiten wir mit Oekom Research zusammen. Deren Nachhaltigkeitsexperten stellen auf Basis unserer Auswahlkriterien das Aktien- und Anleiheuniversum für diesen Fonds zur Verfügung.

Spielt auch die Einzeltitelauswahl bei Ihrem Konzept eine wichtige Rolle?

Uns geht es vor allem um die richtige Gewichtung der Anlageklassen, mit der wir eine attraktive Wertentwicklung erzielen wollen. Das heißt, wir wollen in Aktien oder Anleihen investiert sein, wenn diese steigen – Gegenteiliges gilt, wenn die Kurse fallen. Bei Aktien betreiben wir kein Stockpicking, sondern nutzen zum Beispiel einen Aktien-Basket, der auf dem EuroStoxx 50 beruht, aber um unsere Nachhaltigkeitskriterien angepasst wurde. Bei den Anleihen nutzen wir die Kompetenz unserer Experten, zum Beispiel bei Emerging-Markets-Anleihen.

Und Sie wenden eigene Stresstests an.

Das ist richtig. Da Risikobudgets in einem Negativ- und Nullzinsumfeld ein besonders kostbares Gut sind, müssen wir unser Portfolio laufend überprüfen. Das geschieht auch über Stresstests, mit denen wir feststellen können, wie stark der Fonds zum Beispiel von einem Ereignis vom Ausmaß einer Lehman-Pleite betroffen wäre. Wenn wir dabei feststellen, dass die Verluste zu groß sind, müssen wir Risiken herausnehmen.

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