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Aktualisiert am 27.06.2016 - 15:18 UhrLesedauer: 3 Minuten

Acatis Aktien Deutschland ELM Mehr Rendite aus der zweiten Reihe

Fertigung von Turbopumpen bei Pfeiffer Vacuum. Das Unternehmen nimmt die viertstärkste Position im Fonds ein. (Foto: Pfeiffer Vacuum)
Fertigung von Turbopumpen bei Pfeiffer Vacuum. Das Unternehmen nimmt die viertstärkste Position im Fonds ein. (Foto: Pfeiffer Vacuum)
Ertragsstärke, hohe Liquidität der Unternehmen, ein starkes Management – diese drei Kriterien geben beim Acatis Aktien Deutschland ELM die Marschrichtung vor – daher das Kürzel ELM im Fondsnamen. Den für die Investmentgesellschaft Acatis charakteristische Value-Philosophie setzt Frank Lübberstedt von der Lübecker Beratungsgesellschaft Ehrke & Lübberstedt seit nunmehr 13 Jahren erfolgreich um. Aktuelle Paradebeispiele für das ELM-Konzept sieht der Fondsberater im für seine unkonventionelle Werbung bekannten Autovermieter Sixt und dem IT-Leasing-Spezialisten Grenkeleasing: „Beide werden von den Inhabern mit Weitsicht geführt, liefern beständiges Wachstum und nehmen ihren Wettbewerbern kontinuierlich Marktanteile ab.“ Für die Unternehmen spreche außerdem die robusten Geschäftsmodelle sowie die überdurchschnittliche Bilanzqualität, ergänzt der Fondsberater.

Gekauft wird bevorzugt antizyklisch im Sinne des Value-Altmeisters Warren Buffett, wobei Lübberstedt bevorzugt Mittelständler im Visier hat. „Für viele dieser so genannten Hidden Champions sprechen gute Wachstumsperspektiven, hohe Erträge und günstige Bewertungen“, begründet der Fondsberater die Vorliebe für Titel aus der zweiten Reihe.

Im Schnitt setzt sich das Portfolio aus 30 bis 40 Titeln zusammen, aktuell sind es 39. Einen gezielten Branchenschwerpunkt setzt Lübberstedt nicht. Gemäß der Stockpicking-Strategie ergibt sich die Branchengewichtung aus der Einzeltitelauswahl und nicht aus einer bestimmten Marktmeinung zu den jeweiligen Sektoren. Größte Position ist derzeit der Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische mit einer Gewichtung von sechs Prozent.

In den vergangenen Monaten hat Lübberstedt unter anderem sein Engagement im IT-Systemhaus Cancom und dem Bahntechnik-Unternehmen Vossloh aufgestockt. „Cancom ist damit mittlerweile die drittgrößte Position im Fonds, wir sehen einen ständig wachsenden Bedarf an IT, wie dieses Unternehmen sie anbietet“, begründet der Fondsberater seine Kaufentscheidung. Für das Aufstocken der Vossloh-Aktie sprach Lübberstedt zufolge die aktuelle Kapitalerhöhung, die der Vossloh-Großaktionär Heinz-Hermann Thiele vollständig gezeichnet hat. Die ersten Aktien an dem Unternehmen erwarb Thiele bereits 2011, und seitdem stockte er seine Beteiligung immer weiter auf. „Dieser Aktionär hat mit dem Unternehmen Knorr Bremse gezeigt, wie man zum Weltmarktführer wird“, begründet Lübberstedt seine positive Einschätzung.


Drei Fragen an Fondsmanager Frank Lübberstedt

DER FONDS: Welche Rolle spielen Dax-Unternehmen derzeit im Fonds?

Frank Lübberstedt: Die Gewichtung pendelt im Schnitt um 20 bis 25 Prozent – derzeit sind es 24 Prozent. Zu welchem Index ein Unternehmen gehört, spielt gemäß unserem Stockpicking-Ansatz jedoch keine Rolle. Den 30 Dax-Titeln stehen mehr als 500 Small und Mid Caps gegenüber, so dass wir in der zweiten Reihe eine weitaus größere Auswahl haben.

Sie investieren gern antizyklisch, wo haben Sie zuletzt erfolgreich abseits des Mainstreams investiert?

Lübberstedt: Der im TecDax gelistete Architektursoftwareanbieter Nemetschek ist hierfür ein gutes Beispiel. Das Unternehmen erzielt kontinuierlich sehr hohe operative Margen, auch während der Finanzkrise 2009. Seit wir vor einem Jahr eingestiegen sind, hat sich der Kurs knapp verdoppelt.

Sie setzen auch auf Hidden Champions – welche gefallen Ihnen derzeit besonders gut?

Lübberstedt: Vor kurzem haben wir die Aktie von Zooplus gekauft - Europas führendem Internethändler für Heimtierbedarf. Wir erwarten auch in den kommenden Jahren Wachstumsraten von 20 Prozent, das Unternehmen verfügt über die beste Kostenstruktur in der Branche und nimmt den herkömmlichen Einzelhändlern laufend Marktanteile ab. Ein weiteres Beispiel ist Pfeiffer Vacuum, einer der Weltmarktführer bei Vakuumpumpen. Für diese Aktie sprechen die überdurchschnittliche Bilanzqualität und EBIT-Margen von 15 Prozent.

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