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Aktualisiert am 28.01.2020 - 14:59 Uhrin FinanzberatungLesedauer: 6 Minuten

AfW-Polittalk zur Regulierung der Anlageberatung: „Der Dreck sammelt sich in den Ritzen“

Die Politrunde (v.l.n.r.)
Die Politrunde (v.l.n.r.): Frank Rottenbacher (AfW),
Carsten Sieling (SPD), Gerhard Schick (Grüne),
Klaus-Peter Flosbach (CDU), Frank Schäffler (FDP),
Foto: K. Breustedt/AfW

Das Entscheidertreffen des AfW findet zweimal jährlich statt. „Wir versammeln die Fördermitglieder des Verbandes, die über die jüngsten politischen Entwicklungen und die Lobbyarbeit seitens des AfW informiert werden“, so AfW-Vorstand Carsten Brückner.

Die Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ilse Aigner (CSU), war zwar nicht zugegen, auf ihre in diesem Jahr gestartete und mit viel Medieninteresse begleiteten „Qualitätsoffensive Finanzberatung“ wurde aber in der Diskussion häufig Bezug genommen.

Erheblicher Abstimmungsbedarf in der neuen Regierung

Der Koalitionsvertrag spricht in diesem Punkt davon, ein „konsistentes Finanzdienstleistungsrecht“ zu schaffen, das Verbraucher vor vermeidbaren Verlusten wirksam schützt. Die Frage an die Runde der Politiker, wie dies konkret zu geschehen habe, wurde nicht eindeutig beantwortet. Insgesamt entstand der Eindruck, dass es im Detail noch erheblichen Abstimmungsbedarf bei den Koalitionspartnern der neuen Regierung bezüglich der Regulierungsvorhaben gibt.

Der stellvertretende Finanzausschuss-Vorsitzende Klaus-Peter Flosbach (CDU) betonte, dass viele Grundsatzdiskussionen bereits geführt worden sind und man sicher 2010 noch eine neue Regelung verabschieden werde, die ein faires Verhältnis zwischen den Anbietern von Finanzprodukten und den Nachfragern, also den Verbrauchern zur Folge haben werde.

Flosbach plädierte dabei für klare Informationspflichten: Der Kunde müsse erkennen können, welche Art von Berater ihm da gegenübersitze. Insbesondere müsse es saubere Begrifflichkeiten geben. „Jeder Verkäufer stellt sich heute als Berater dar“, für Flosbach sei nur der ein Berater, der gegen Honorar berate.

Flosbach sprach sich zudem für eine klare Trennung einer Beratung gegen Honorar und der Vermittlung von Finanzprodukten aus. Bei der Neuordnung des Marktes gebe es Grenzen: „Wir können als Staat nicht alles regulieren. Wir müssen vielmehr dafür sorgen, dass ein Nachfrager in diesem System nicht über den Tisch gezogen wird.“

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