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AfW zur Schäubles Regulierungsplänen: „Der Finanzausschuss muss eingreifen“

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DAS INVESTMENT.com: Was hat das AfW-Vermittlerbarometer noch für Ergebnisse erbracht?

Rottenbacher: Ich war erstaunt zu sehen, wie lange viele Vermittler bereits im Markt agieren. Jeder Fünfte hat die 34c-Zulassung bereits seit mehr als 20 Jahren, zwei Drittel seit mehr als 10 Jahren. Für eine von den Nachwirkungen der Krise gebeutelte Branche sind die Vermittler trotz der Unsicherheit wegen der Regulierung äußerst zuversichtlich gestimmt. 60 Prozent sehen ihre Geschäftsentwicklung der nächsten 3 Jahre positiv oder sehr positiv, nur 8 Prozent sehen schwarz.

DAS INVESTMENT.com: Spätestens bei der Offenlegung der Courtagen endet aber wohl die Zuversicht der Berater?

Rottenbacher: Richtig, in dieser Frage befindet sich die Branche noch in einem Entwicklungsprozess. Lediglich 22 Prozent begrüßen die Transparenz und legen bereits ihre Provision im Kundengespräch offen. 47 Prozent lehnen dies ab, 25 Prozent sind unentschlossen. Während die einen eine Neid-Diskussion um die Courtage befürchten, sehen andere die Offenlegung als Chance, dem Kunden zu erklären, worin die Qualität der Beratung besteht und welche Leistungen sie als Berater erbringen.
DAS INVESTMENT.com: Haben all die Diskussionen um die Honorarberatung als Alternative zur Vermittlung gegen Provision eine Wirkung bei den Beratern gezeigt?

Rottenbacher: Sie sind etwas aufgeschlossener als im Vorjahr - damals lehnten 37 Prozent diesen Ansatz strikt ab, nun sind es nur mehr 29 Prozent. 4 von 10 Beratern der Umfrage bieten auch Honorarberatung an, der überweigende Teil tut dies aber zu maximal 10 Prozent seines Gesamtgeschäftes. Die Branche wartet immer noch auf eine gesetzliche Regelung der Honorarberatung, wie es Bundesverbraucherschutzministerin Aigner angekündigt hatte.

DAS INVESTMENT.com
: Wo sehen Sie nun noch Möglichkeiten, das laufende Regulierungsvorhaben zu den geschlossenen Fonds in Ihrem Sinne zu beeinflussen?

Rottenbacher
: Es ist noch nicht aller Tage Abend. Das Schäuble-Gesetz muss schließlich auch vom Finanzausschuss befürwortet werden und aus diesem Kreis erhalten wir starke Signale, dass die Regierungsparteien andere Vorstellungen haben. Der Finanzausschuss muss eingreifen. Es kann doch nicht sein, dass die reine Ministerialbürokratie aus dem Finanzministerium am Ende entscheidet und der Willen der Politik, die sich aufgeschlossen für unsere Argumente der Regulierung über die Gewerbeordnung zeigt, übergangen wird.

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