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AGI-Chefin über die Aktien-Hausse „Meine Sorge ist, dass Anleger die Rally verpassen“

AGI-Chefin Elizabeth Corley
AGI-Chefin Elizabeth Corley

Eine baldige Rückkehr zur Vorkrisenzeit wird es nicht geben, davon ist Elizabeth Corley überzeugt. Im Interview mit Euro am Sonntag nennt die Leiterin der Allianz-Vermögensverwaltungstochter Allianz Global Investors (AGI) und Autorin von insgesamt sechs Krimis den Grund. Zum einen sind das die Notenbanken weltweit, die sehr stark am Markt intervenieren mussten. „Die Folgen davon werden nicht einfach so verschwinden“, sagt Corley. Zum anderen steht das unterschiedliche Tempo der wirtschaftlichen Erholung in verschiedenen europäischen Staaten sowie die sinkende Kooperation zwischen den Staaten einer baldigen Normalisierung auf den Finanzmärkten im Weg. 

„Selbst wenn es in den USA jetzt bald einen kleinen Schritt zu höheren Zinsen gibt, eine Rückkehr zu einer normalen Geldpolitikwird es angesichts der Schuldenberge weltweit so schnell nicht geben“, so Corley weiter. Europa habe mit der Wirtschaftskrise zu kämpfen, Japan werde seine ultralockere Geldpolitik beibehalten, solange die Inflation nicht steigt.

4 Prozent Rendite mit Aktien

Im aktuellen Niedrigzinsumfeld seien Aktien eine attraktive Anlageklasse. Damit können Anleger nach Angaben der AGI-Chefin rund 4 Prozent inklusive Dividende im Jahr verdienen. Aber sie sollen nichts überstürzen. „Meine Sorge ist, dass Anleger zu spät kommen, die Rally verpassen und dann alles auf einmal setzen“, sagt Corley. Besser wäre immer eine bestimmte Geldmenge etwa über einen Sparplan zu investieren. Damit umgehe man die Versuchung, zu warten oder alles auf einen Schlag anzulegen.

Geografisch setzt Corley auf Europa. „Europa-Aktien stehen wegen ihrer Bewertungen und ihrer Dividendenrendite schon seit drei bis vier Jahren auf unserer Kaufliste, und wir halten sie weiterhin für interessant“. US-Aktien dagegen seien derzeit zu hoch bewertet.

Keine große, aber viele kleine Blasen

Eine große Blase sieht Corley auf den Märkten derzeit indes nicht - dafür aber „lauter kleine Miniblasen, etwa bei Wohnimmobilien in China oder Zentral-London“. In Deutschland hingegen können Anleger ruhigen Gewissens Wohneigentum kaufen - massive Preiseinbrüche sind laut Corley nicht in Sicht. „Mein größter Fehler war, bei meinem Start bei Allianz Global Investors in München keine Wohnung zu kaufen, sondern eine zu mieten.“

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