LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 27.01.2020 - 15:32 Uhrin VersicherungenLesedauer: 2 Minuten

AIG: Deutsche Kommunen bangen, Ben Bernanke meckert

Retter in der Not? Gebäude
Retter in der Not? Gebäude
der KfW in Frankfurt am Main

In einem Geschäft, das sich Cross-Border-Leasing nennt, verkauften deutsche Städte und Gemeinden die Infrastruktur-Projekte an eine US-Treuhandgesellschaft. Diese vermietete die Objekte wieder an die Kommunen zurück. Als Garantiegeber trat dabei häufig AIG auf. Seit sich die Lage bei AIG so dramatisch verschlechtert hat, bangen die Kommunen um die Garantie. Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) häufen sich einzelne Anfragen, ob die KfW nicht die Garantie übernehmen könnte. Das sagte ein KfW-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Die Anträge würden derzeit geprüft, und man suche nach Lösungsansätzen. Wie viele Kommunen in Deutschland betroffen sind, sei bisher noch unklar. AIG hatte am Montag miserable Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2008 veröffentlicht. Insgesamt fast 100 Milliarden Dollar setzte der Versicherer vor allem wegen Fehlinvestitionen und Abschreibungen in den Sand. AIG brauchte wieder Unterstützung vom amerikanischen Staat. Die Hilfen belaufen sich inzwischen auf 180 Milliarden Dollar.   Über das Debakel äußerte sich jetzt auch der Chef der US-amerikanischen Notenbank Fed, Ben Bernanke: „Wenn es in den vergangenen 18 Monaten ein einziges Ereignis gab, dass mich wütend gemacht hat, dann fällt mir nichts anderes als AIG ein“, so Bernanke vor einem Ausschuss des US-Senats in Washington. Der Versicherungskonzern habe sich „wie ein Spekulationsfonds“ verhalten und sei „unverantwortliche Risiken“ eingegangen, so Bernanke. Trotzdem hält der Fed-Chef den Einsatz des Staates für gerechtfertigt, ein Zusammenbruch hätte „verheerende Auswirkungen auf das Finanzsystem der Welt“.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion