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Aktualisiert am 12.06.2018 - 14:49 UhrLesedauer: 4 Minuten
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Aktien Growth- und Value-Anlagen: Ansätze, die sich ergänzen

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Wechsel kann sehr schnell kommen

Value-Titel bleiben unter Umständen für einen langen Zeitraum zurück und holen dann sehr rasch auf. Nach unserer Erfahrung gilt: Je größer der Abstand zwischen Growth und Value, desto größer die Wahrscheinlichkeit eines sehr schnellen Wechsels. Aus dem Blickwinkel eines Value-Anlegers sollte es nach unserer Auffassung stets möglich sein, in allen Sektoren anzulegen.

Value-Anleger haben nichts gegen Unternehmen, die wachsen. Sie möchten nur nicht zu viel für Unternehmen und für die am Markt bisweilen auftretende wilde Begeisterung zahlen.

Die Auswirkungen steigender Zinsen

Aus unserer Sicht gibt es eine Reihe von Faktoren, die das Ende der Dominanz von Growth-Anlagen einläuten und zu einem Wiedererstarken von Value-Anlagen führen könnten. Die Zinssätze dürften hier eine zentrale Rolle spielen. Der aktuelle Zustand künstlich niedriger Zinssätze wird kaum bis in alle Ewigkeit andauern.

Wir erkennen bereits Anzeichen für steigende Zinssätze und höhere Inflation vor allem in den USA, jedoch auch andernorts. Steigende Zinssätze deuten traditionell auf eine wachsende Wirtschaft hin, und einige traditionelle Value-Sektoren – insbesondere der Finanzsektor – sind in aller Regel sehr zinsempfindlich. Steigende Zinsen können für diese Titel nützlich sein.

Ebenso gibt es in zyklischen Branchen viele Value-Titel. Wirtschaftswachstum verhilft diesen Branchen zu einer besseren Entwicklung, was weiteren Rückenwind beschert.

Gesundheitswerte sind aufgrund der Sorgen um die Preisgestaltung bei Arzneimitteln in den USA generell unter Druck geraten, und eine ganze Reihe von Unternehmen hatte zumindest kurzfristig mit Problemen zu kämpfen. Dies hat für Value-Sucher gute Chancen insbesondere im Bereich Spezialpharmazeutika und Biotech geschaffen. Im Energiesektor waren die Ölpreise niedrig, erholen sich jedoch allmählich. Im Energiebereich kann nach unserer Einschätzung insbesondere bei integrierten Gesellschaften noch Wert freigelegt werden.

Andererseits gibt es Bereiche, die nach unserer Meinung mittlerweile teuer sind, insbesondere im Technologiesektor (der über Jahre hinweg stark angezogen hat) und bei Industrierohstoffen.

Aus geografischer Sicht blieben europäische Aktien hinter den USA zurück. Unsere Analyse des Gewinnabstands zwischen den USA und Europa legt nahe, dass es bei den Gewinnen in Europa derzeit deutlichen Spielraum nach oben gibt.

Das aktuelle wirtschaftliche Umfeld signalisiert einen günstigeren Ausblick für Value-Anlagen, doch wir verweisen erneut darauf, dass sowohl Wachstums- als auch Substanztitel ihren Platz im Anleger-Portfolio haben.

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Hinweis: Diese Mitteilung des Unternehmens richtet sich ausschließlich an professionelle Investoren. Sie wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.
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