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Aktienanalyse „Value-Aktien mit immer höherem Bewertungsabschlag“

Ritu Vohora leitet die Investment-Kommunikation zur Portfoliokonstruktion, dem Investment-Risiko und den Märkten für die gesamte Aktienfondspalette bei M&G Investments.
Ritu Vohora leitet die Investment-Kommunikation zur Portfoliokonstruktion, dem Investment-Risiko und den Märkten für die gesamte Aktienfondspalette bei M&G Investments.
Value-Aktien sind seit der Finanzkrise vor knapp neun Jahren nicht nur anhaltend schwach bewertet, sondern weisen auch einen immer höheren Bewertungsabschlag zu den favorisierten Growth-Titeln auf, erläutert Ritu Vohora, Investment Director bei M&G Investments.

Eine Value-Wiederentdeckung werde damit wahrscheinlicher. Anleger sollten sich rechtzeitig positionieren, denn wenn Value nach früheren Schwächephasen aufholte, vollzog sich der Umschwung meist sehr schnell.

Historische Unterbewertung

Von der Finanzkrise über die Nullzinspolitik der westlichen Notenbanken bis hin zu schlechten Nachrichten aus China und dem Brexit-Votum in Großbritannien: Anleger mussten in den letzten Jahren viele verschiedene Entwicklungen im Blick behalten.

„In Zeiten der Verunsicherung neigen viele zum Growth-Ansatz, der Wachstum in viel versprechenden Branchen oder Trends sucht. Sie sind dann bereit, für sogenannte sichere Häfen zu zahlen. Value-Titel, die aufgrund ihrer soliden Substanz langfristigen Wert versprechen, geraten dabei ins Hintertreffen.“

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Grafik: M&G Investments

Die Folge: Seit der Finanzkrise seien Value-Titel fast durchgehend unterbewertet. Einen ersten Ausbruchversuch hätten sie zwar im April und Mai dieses Jahres bereits unternommen, doch das Brexit-Votum und die damit einhergehende Unsicherheit stoppten diese Entwicklung.

„Die Trendumkehr hat insofern noch nicht stattgefunden, doch die Spreads innerhalb der Anlageklasse Europäische Aktien bieten bereits jetzt attraktive Anlagemöglichkeiten. Im Index MSCI Europe liegen rund 3 Prozentpunkte zwischen dem Kurs-Buch-Verhältnis des 25. und des 75. Perzentils. Es gibt also auch innerhalb der Assetklasse noch einmal starke Bewertungsunterschiede, so dass einzelne Unternehmen derzeit sehr günstig zu haben sind.“

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Grafik: M&G Investments

Die Bewertungsgelegenheiten sei dabei nicht nur auf ein oder zwei Sektoren konzentriert, sondern über eine große Zahl an Sektoren gestreut. Diese beispiellose „Abschlag“ von Value-Aktien in einer Vielzahl an Sektoren stelle eine attraktive Anlagegelegenheit dar.

Rechtzeitige Positionierung und Einzelfallbewertung


„Natürlich kann niemand den genauen Zeitpunkt vorhersagen, zu dem der Value-Ansatz wieder einen Aufschwung erlebt. In der Vergangenheit verlief das Wiedererstarken von Value allerdings meist schnell und kraftvoll. Angesichts der vermehrten Anzeichen für diese Entwicklung macht es Sinn, sich jetzt zu positionieren“, sagt Vohora, betont aber die Bedeutung einer sorgfältigen Titelauswahl: „Zum einen sollte man versuchen, so genannte Value-Fallen zu vermeiden, also Titel, die aktuell billig zu haben sind, die aber auch in Zukunft billig bleiben werden. Zum anderen zeigen die hohen Spreads, dass es innerhalb der Anlageklasse große Unterschiede gibt.“

Richard Halle, Manager des M&G European Strategic Value Fund, zeigt mit seinem Fonds exemplarisch, warum es auf die Bewertung der einzelnen Aktien ankommt. Er erzielt ein deutlich niedrigeres Kurs-Buchwert-Verhältnis und einen niedrigeren Leverage-Wert als der Vergleichsindex MSCI Europe.

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Grafik: M&G Investments

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