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Aktienauswahl: „Auf die Dividendenhistorie kommt es an“

Frank Ringelstein
Frank Ringelstein
Die Märkte hatten zum Jahresanfang stark zugelegt, seit einem Monat dümpeln sie nur noch. Lässt sich mit Aktien überhaupt noch Geld verdienen?

Ringelstein: Natürlich. Aktien sind immer die beste Anlageform für mich gewesen. Die Welt hat sich nicht geändert, allen Finanzkrisen und Untergangspropheten zum Trotz.

Gesunde, gute Unternehmen verdienen Geld und daran verdienen die Aktionäre. Man muss dabei nur zwei wesentliche Fehler vermeiden: Trends hinterherzulaufen und auf vermeidbare Flops reinfallen. Denn wer erst einmal stark verloren hat im Fonds, braucht in guten Phasen viel länger, um überhaupt auf Null zu kommen.

Das klingt simpel, aber wie setzen Sie das um?

Ringelstein: Beispiel Trends: Im Jahr 2000 sollte das Internet der Brenner sein. Internet-Aktien schossen zunächst hoch, dann fielen viele steil, die Anleger verloren Geld. Zuletzt war es die Solarbranche: die Aktien schossen in die Höhe, dann kam der Einbruch. Beide Male waren die Risiken sichtbar, weil alte Maßstäbe ausgehebelt werden sollten. Bei den Internetaktien die Bewertungsgrundlagen, bei den Solaraktien die Geschäftsgrundlage – das war nur Subventionsgetrieben.

Und was sind dann vermeidbare Flops?

Ringelstein: Wenn in Branche, Geschäftsmodell oder Produkten Risiken schlummern, die zu einer starken Abwärtsbewegung führen können.

Schauen Sie sich Thyssen an: damit die Firma Gewinne macht müssen von Erzpreisen bis zur Lage der Autoindustrie so viele Faktoren stimmen, dass es für mich nicht nachhaltig und berechenbar ist. Genau wie bei der Lufthansa: deren Wohlergehen hängt am Kerosinpreis und an der Weltkonjunktur.

Ob sie eine Dividende zahlen kann ist also immer dem Auf und Ab der Rahmenbedingungen geschuldet – und das ist mir nicht nachhaltig genug. Ich achte bei der überwiegenden Zahl meiner Investments darauf, dass eine verlässliche Dividendenhistorie zu sehen ist.

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