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Aktualisiert am 07.11.2012 - 17:59 Uhrin FondsLesedauer: 3 Minuten

Aktienfonds-Serie: „Die nächste Blase wird auf dem Anleihemarkt platzen“

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DAS INVESTMENT.com: Wie lässt sich der starke Abverkauf von Aktienfonds gegenüber dem „Run“ auf Rentenfonds Ihrer Meinung nach einordnen?

Renaud: Weil alle Investoren kaufen, wenn die Kurse hoch stehen – wie beispielsweise in der Dotcom-Blase um 2000, – und verkaufen, wenn die Kurse im Keller sind. Die nächste Blase wird deswegen auf dem Anleihemarkt platzen.

DAS INVESTMENT.com: Welche Rolle spielen die Emerging Markets und deren Einfluss auf die Weltwirtschaft bei Ihrer Titelauswahl?

Renaud: Investments in den Emerging Markets sind langfristig ein großes Plus für Anleger. Aber ich würde keine überteuerten Preise für einzelne Branchen bezahlen wie derzeit bei Luxusgüterherstellern.

DAS INVESTMENT.com: Wie fällt die Aktiengewichtung in Ihrem Privatvermögen aus?

Renaud: Mein Portfolio habe ich zu 100 Prozent in Aktien und andere flexible Produkte investiert. Gleiches gilt für übrigens auch für die Portfolios meiner Kinder.

DAS INVESTMENT.com: Wie lautet die dümmste Börsenweisheit in Bezug auf den Aktienmarkt?

Renaud: Davon gibt es leider viele. Meine Favoriten: „Sell in May and go away“, „this time it’s different“ und „valuation rules don’t work anymore“. Gerade letzteres konnte man in Bezug auf Japan Ende der 90er Jahre, dann wieder in der Dotcom-Blase 2000 und heutzutage in Bezug auf Banken hören.

DAS INVESTMENT.com: Sie dürfen sich hier ausnahmsweise in eine Aktie verlieben – welches Unternehmen ist das glückliche und warum?

Renaud: Meine Devise: Verliebt dich niemals in eine Einzelaktie oder du wirst nicht im Stande sein sie zu verkaufen, wenn die Kurse zu teuer werden. Sowas sollte man sich für seine Frau aufheben.

DAS INVESTMENT.com:
Welche war Ihre erste Aktie?

Renaud: Mein erster Aktienkauf endet in einem großen Verlust. Anfang September 1987 hatte ich die Aktie von LVMH, damals noch Moet Hennessy, gekauft. Ende Dezember des Jahres verkaufte ich die Aktie dann für 50 Prozent des Kaufpreises. Ich war wie alle überzeugt, dass das Ende der Welt kurz bevorstünde. Eine Genugtuung dabei ist zu wissen, dass ich und die anderen Verkaufenden, Bernard Arnault den Kauf von LVMH ermöglicht habe. Er kaufte sich damals aggressiv ins Unternehmen ein. Viel wichtiger ist aber, dass ich dabei eine Menge gelernt habe. Danach machte ich bessere Investitionen, startete von den Gewinnen meine eigene Firma, kaufte Immobilien, während ich fünf Kinder großzog. Nicht das schlechteste Ergebnis einer Fehlinvestition.

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