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Aktienmärkte: Verflixt und zusammengenäht

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Das schreckt ab. Die Fondsgesellschaft Schroders befragt einmal im Jahr deutsche Privatanleger zu dem Thema. Das Ergebnis erschüttert. Jeder zweite Befragte erkennt in China die wirtschaftliche Supermacht von morgen – trotz einiger Sorgen zuletzt (siehe Grafik). Dort angelegt haben dagegen nur 6 Prozent. 83 Prozent wollen auf Sicht von 24 Monaten auf keinen Fall Geld in Asien anlegen. Lateinamerika lehnen sogar 87 Prozent ab.

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„Es ist die Angst vor Neuem und Unbekanntem. Anleger trauen den dortigen rechtlichen Standards zu wenig und haben das Gefühl, die Unternehmen nicht richtig zu kennen“, sagt Achim Küssner, Geschäftsführer von Schroder Investment Management. Anleger müssten aber umdenken. Denn im weltweiten Vergleich gelten gerade Schwellenländer als Anlage mit geringem Risiko.

Diese Ansicht bezieht sich aber eher auf den fundamentalen Unterbau der zappeligen Aktienkurse. Denn der ist tatsächlich in Ordnung. Ebenfalls aus dem Haus Schroders kommt ein treffender Spruch: Früher bekamen die Schwellenländer eine Erkältung, wenn die USA geniest haben. Heute sagen sie: „Gesundheit.“

Die Wirtschaftsabteilung der Bank BNP Paribas veranschlagt für die Schwellenländer für dieses und kommendes Jahr Wachstumsraten von 5,7 und 6,0 Prozent. „Das ist zwar moderater als in den vergangenen Jahren, aber dafür solide und nachhaltig“, meint Didier Saint-Georges, Investmentchef bei Carmignac Gestion und Kollege von Simon Pickard.

Neue Anleger braucht die Welt

Für Industrienationen schätzt man bei BNP Paribas dagegen ein Wachstum von 1,6 und 2,2 Prozent. Das ist alles prima und spricht für Schwellenländerpositionen im Vermögen. Es kann aber deren Absturzgefahr nicht verhindern.

Zwei Dinge könnten es: Zum einen müssten die Aktienmärkte durch mehr und größere, notierte Unternehmen weiter wachsen. Damit könnten sie plötzliche Mittelabflüsse besser verkraften.

Zum anderen muss sich die Anlagekultur vor Ort entwickeln und damit neue Anlegertypen hervorbringen. Mehr Investoren im eigenen Land, die auch im Notfall an ihren Anlagen festhalten, könnten den Kursen Rückhalt bieten. Falls Internationale wieder mal vermeintliches Risiko abstoßen.

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