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Aktienmarkt Chinas Pläne für mehr E-Autos „heilsamer Schock“ für deutsche Industrie

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China und Japan führen Herstellerranking schon jetzt an

2016 überholte China erstmals Japan als Land mit den meisten E-Auto Modellen. Zwischen 60 verschiedenen E-Fahrzeugmodellen können chinesische Autokäufer wählen, die meisten davon aus heimischer Produktion. Wirklich überzeugend sind die Vehikel bisher nicht, dass aber soll sich jetzt ändern.

Dazu braucht es auch auf der Zulassungsseite noch größere Erfolge, die China mit großen Subventionen forciert. Umgerechnet 8.000 Euro erhält ein E-Autokäufer vom Staat, in manchen Städten kommen noch lokale Zuschüsse dazu. Trotzdem ist der Marktanteil mit 1,1 Prozent (Deutschland: 0,7 Prozent) noch nicht zufriedenstellend. Wären die angebotenen E-Mobile besser und billiger, stünden die chinesischen Autofahrer sofort bereit, das Ende des Verbrennungsmotors einzuläuten. Nirgendwo auf der Welt ist die Kaufbereitschaft so groß wie in China. 88 Prozent der Chinesen würden sich laut McKinseys Electric Vehicle Index (EVI) lieber ein E-Auto als ein herkömmliches Auto kaufen.

Die Zeit wird knapp

Von dieser Aufgeschlossenheit sind andere Märkte noch weit entfernt. In Japan, dem Vorreiter in Sachen Elektromobilität, sind nur 37 Prozent der Käufer bereit, ein Auto mit E-Motor einem Auto mit Verbrennungsmotor vorzuziehen. Dabei trumpft Japan, wie kein anderes Land, schon seit 20 Jahren mit zuverlässigen E-Mobilen auf. Nur, wie so oft, zählt der Prophet im eigenen Land wenig. Als cool und schick gelten japanische E-Autos und Hybride vor allem in Norwegen (Marktanteil E-Autos: sagenhafte 20 Prozent) den Niederlanden oder Frankreich. Auch in Teilen der USA sind japanische E-Autos absolut angesagt. Wer sich an der Westküste zur Upperclass oder zur aufgeklärten Avantgarde zählt, fährt Toyota Prius.

Deutsche Hersteller haben im Kampf um den Automarkt der Zukunft immer noch eine starke Ausgangsposition. Doch allzu lange sollte man sich nicht mehr auf den Lorbeeren der letzten 100 Jahre ausruhen. Vielleicht ist Chinas Vorstoß auch ein heilsamer Schock für die erfolgsverwöhnten deutschen Vorstandsetagen. Wirtschaftsminister Gabriel versuchte es nach seiner Chinareise aber erst einmal mit Beruhigung. Bislang gäbe es nur erste Überlegungen bei den Chinesen. Da sei noch genügend Zeit, um Einfluss zu nehmen.

Wenn er sich da mal nicht täuscht.

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