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Aktiv vs. passiv Warum wir weiter aktiv gemanagte Fonds suchen, finden und mögen

Mag Fondsmanager, die was drauf haben: Gerd Häcker, geschäftsführender Gesellschafter der Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung
Mag Fondsmanager, die was drauf haben: Gerd Häcker, geschäftsführender Gesellschafter der Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung | Foto: Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung

Die Debatte, ob es sinnvoller ist, sein Vermögen in börsengehandelten Indexfonds (ETFs) zu stecken oder es einem Fondsmanager anzuvertrauen, wird derzeit intensiv geführt. ETFs erleben seit Jahren einen wahren Höhenflug und gewinnen sukzessive Marktanteile. Viele Robo-Advisor agieren ebenfalls über diese ETF-Fondsprodukte, da sie kostengünstig und liquide einsetzbar sind.

ETFs in steigenden Märkten als gute Alternative

ETFs investieren mittlerweile in eine Vielzahl von Märkten. Um das Wachstum hoch zu halten, entwickelt die Industrie permanent neue Indizes, die dann in entsprechenden Produkten abgebildet werden. Leider wird jedoch die Qualität der Indexmitglieder selten hinterfragt. Vielmehr spielen Marktkapitalisierung und Liquidität hier die dominierende Rolle.

Die Wertentwicklung von ETFs war in den letzten Jahren meist gut, damit hat diese Produktklasse sicher eine Berechtigung. Es gilt aber auch zu bedenken, dass diese Entwicklung in einem jahrelangen Umfeld steigender Preise in nahezu allen Anlageklassen erreicht wurde. ETFs sind immer voll investiert – das war genau die richtige Strategie.

Warum setzen wir dennoch lieber auf aktive Fondsmanager?

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Wenn man die erfolgreichsten und namhaftesten Fondsprodukte dieser Welt betrachtet, fällt auf, dass diese große Gemeinsamkeiten aufweisen. In den meisten Fällen handelt es sich um wertorientierte Ansätze, die eine langfristige Anlagestrategie verfolgen. Diese Fonds werden von Menschen gemanagt. Sehr oft sind die erfolgreichen Manager unabhängig in Ihrem Handeln beziehungsweise agieren aus einer Investmentboutique heraus, die ihnen die nötigen Freiheiten bei der Verwaltung des Vermögens gibt.

Wir legen bei der Managerauswahl sehr großen Wert auf Qualität und Persönlichkeit des verantwortlichen Fondsmanagers. In zahlreichen, oft stundenlangen Gesprächen versuchen wir herauszufinden, ob wir ihm Teile der von uns verwalteten Vermögenswerte anvertrauen sollen. Dabei wird insbesondere die Einzeltitel-Selektion besprochen und durchleuchtet. Es ergibt gar keinen Sinn, sich in der Beurteilung von Fonds ausschließlich an der historischen Performance auszurichten. Ein ETF, der mit der Investition in südeuropäischen Staatsanleihen eine ansprechende Wertentwicklung gezeigt hat, beeindruckt uns keinesfalls, da diese Anlageklasse kaum analysierbar ist und wir unseren Kunden auch nicht irgendwelche Sachverhalte erklären möchten, wenn es irgendwann Probleme bei der Rückzahlung solcher Anleihen geben sollte.

Was passiert in der nächsten größeren Korrektur?

In zahlreichen Index-ETFs finden wir außerdem sehr viele Aktien von Unternehmen, die wir gar nicht besitzen möchten. Sicher, diese Aktien können in vorteilhaften Marktphasen stark im Preis steigen, unser Anspruch an Qualität wird dabei jedoch nicht erfüllt. Ein Investment sind solche Papiere daher allemal nicht. In der nächsten Abschwungphase werden die Anleger spätestens wieder ein Lied davon singen. ETF Anleger besitzen identische Portfolios und werden daher alle zur selben Zeit aus der gleichen Tür herauslaufen wollen, wenn es brennt.

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