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Aktualisiert am 28.01.2020 - 12:35 Uhrin Emerging MarketsLesedauer: 3 Minuten

Alex Neve von Robeco: „Globale Schwellenmärkte punkten mit tollen Perspektiven“

Alex Neve, Robeco
Alex Neve, Robeco

Das Investment: Herr Neve, welche Strategie empfehlen Sie den Anlegern aktuell für ihre globalen Aktienportfolios?

Alex Neve: Wir, das Emerging Markets Equities-Team von Robeco, raten unseren Kunden bei globalen Aktienportfolios momentan eine strategische und taktische Übergewichtung der Schwellenmärkte vorzunehmen.

DI: Was veranlasst Sie dazu, den Anlegern zur Übergewichtung der Emerging Markets zu raten?

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Neve: Bei unseren Bewertungen untersuchen wir grundsätzlich fünf Kriterien – unabhängig davon, ob es sich um Schwellenmärkte oder um entwickelte Länder handelt. Die Einstufung erfolgt entsprechend nach dem Abschneiden in den Kategorien „Makroökonomische Bedingungen“, „Gewinnerwartungen“, „Bewertung“, „Technische Analyse und Stimmung“ sowie „Angebot/Nachfrage.“ Für die Schwellenländer haben wir derzeit bei allen Faktoren – mit Ausnahme der Bewertung – positiv Resultate errechnet.

DI: Wie sehen denn die makroökonomischen  Bedingungen in der Schwellenländern zurzeit aus?

Neve: Mein Emerging Markets-Team und ich sind der Ansicht, dass die Schwellenmärkte im Vergleich zu den entwickelten Ländern aufgrund der makroökonomischen Bedingungen gut aufgestellt sind. Im Schnitt erwarten wir für die Schwellenmärkte ein höheres Wachstum als für die entwickelten Länder. Besonders positiv hat sich das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr in den aufstrebenden Emerging Markets von China und Indien sowie in den Schwellenländern Indonesien und Peru entwickelt.

DI: Und wie schätzen Sie den Faktor Gewinnerwartung in den genannten Schwellenländern ein?

Neve: Im letzten Monat haben wir die Kennzahl zur Gewinnerwartung von neutral zu positiv aufgewertet. Grundlage dafür war die Verbesserung der Gewinne, die sich auf den Schwellenmärkten positiv entwickelt haben. Deutliche Korrekturen sind insbesondere in den Schwellenländern Asiens sowie übergreifend im IT-Sektor zu erkennen. Das voraussichtliche Ertragswachstum für die entwickelten und die Schwellenmärkte bleibt nach unseren Berechnungen vergleichbar.

DI: Die Bewertung der Schwellenmärkte sehen Sie im Vergleich zu den entwickelten Märkten neutral. Warum?

Neve: Die Schwellenmärkte werden gemäß den entwickelten Märkten auf der Grundlage von Preis/Cashflow and Preis/Buchwert gehandelt. Für Preise/Erträge gibt es aktuell aber einen Preisabschlag von fast zehn Prozent.  DI: Und wie schätzen Sie die aktuelle Marktstimmung ein?

Neve: Das Emerging-Markets-Team sieht die Marktstimmung bezüglich der Schwellenmärkte eindeutig positiv. Unsere Annahmen stützen sich dabei auf die geringeren Spreads bei Schwellenmarkt-Anleihen sowie die Geldzuflüsse in Schwellenmarkt-Fonds. Auch das technische Profil für Schwellenmärkte ist nach dem großen Ansturm seit Jahresbeginn stärker als das der entwickelten Länder. DI: Wie sieht Ihre Strategie für die Zukunft aus?

Neve: Unsere neuesten Anpassungen an das Modellportfolio sehen eine weitere Erhöhung des Portfolio-Übergewichts in Russland vor und einen Wechsel von Untergewichtung auf neutral in Indonesien. Zudem haben wir das Portfolio-Übergewicht der Schwellenländer China und Türkei reduziert.

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