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Alliance Bernstein zur Öffnung des Markts für chinesische Inlandsaktien Volatilität – Chinas nächster Exportschlager?

John Lin, Fondsmanager für chinesische Aktien bei Alliance Bernstein (AB): „Der Umfang und die Richtung chinesischer Kapitalflüsse könnten einen großen Einfluss auf andere Märkte haben.“
John Lin, Fondsmanager für chinesische Aktien bei Alliance Bernstein (AB): „Der Umfang und die Richtung chinesischer Kapitalflüsse könnten einen großen Einfluss auf andere Märkte haben.“

Anleger weltweit erwarten mit Ungeduld den verbesserten Zugang zu chinesischen Inlandsaktien, besser bekannt als A-Aktien. Ab 31. Mai 2018 wird der Indexanbieter MSCI die A-Aktien mit einem Gewicht von 0,35 Prozent erstmals in seine Schwellenländerindizes aufnehmen. Schon bis Ende August dürfte sich das Gewicht verdoppeln.

MSCI nimmt A-Aktien häppchenweise auf

Der Indexanbieter geht bei der Aufnahme der A-Aktien schrittweise vor, da passive Anleger weltweit für eine enorme Nachfrage sorgen werden, wenn sie ihre Portfolios an die neue Indexzusammensetzung anpassen. A-Aktien-Käufe sind zudem Kapazitätsengpässen unterworfen, weil China strikte Quoten für die täglichen Käufe ausländischer Investoren vorschreibt.

Die chinesischen Behörden haben die Umstellung detailliert vorbereitet. Anfang Mai wurden die Kapazität des Stock Connect-Handelsprogramms der Börsen in Hongkong und Schanghai für den Inlandsaktienkauf ausländischer Anleger vervierfacht. Im gleichen Zug machte es China auch für einheimische Anleger leichter, ausländische Wertpapiere zu kaufen.

Festlandkapital fließt nach Hongkong

Die Auswirkungen lassen sich am Markt für H-Aktien in Hongkong bereits beobachten. Seit einigen Monaten sind die Investitionen von Festlandchinesen in Hongkong deutlich angestiegen. Das hat zwei Gründe: Erstens sind H-Aktien bereits seit 2014 günstiger bewertet als A-Aktien. Und zweitens sind Anteile großer Unternehmen, wie etwa Tencent und einige Macau-Casinogruppen, auf dem A-Markt schlicht nicht erhältlich.

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Abb.: Die Investitionen von Festlandchinesen in Hongkong sind deutlich angestiegen

Langfristig dürfte dieser Trend die H-Aktien beeinflussen. Die einheimischen Aktienmärkte Chinas sind sehr volatil und ineffizient, weil 86 Prozent der Marktkapitalisierung in der Hand von Privatanlegern liegt. Das ist ein doppelt so hoher Anteil verglichen mit den meisten Industrieländern und anderen asiatischen Schwellenmärkten. In den USA beispielsweise haben Privatanleger seit den 1960er-Jahren nicht mehr so eine große Rolle gespielt.

Abb.: 86 Prozent der chinesischen Marktkapitalisierung liegt in der Hand von Privatanlegern

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