Allianz-GI-Chef „Es wird Geld gedruckt, bis die Inflation kommt“
„Die US-Notenbank Fed drückt sich seit Jahren um Zinsschritte. Mal erklärt sie, die Zinsen bei 7 Prozent Arbeitslosenquote zu erhöhen, mal bei 6, dann heißt es: bei 5 Prozent. Fakt ist: Es wird Geld gedruckt, bis die Inflation kommt, und vielleicht noch darüber hinaus“, sagte Utermann dem Wirtschaftsmagazin „Capital“.
Angesichts der Geldpolitik der Notenbanken würden die Renditen vieler Geldanlagen daher weiter extrem niedrig bleiben. „Wenn ich sage, eher 0 Prozent bei Anleihen und real 4 Prozent bei Aktien, dann kommt das unseren Erwartungen nahe. Bei Anleihen ist ja schon mathematisch nicht viel zu holen angesichts der Negativ-Renditen“, so der Allianz-GI-Chef.
Mehr Aufmerksamkeit für politische Risiken
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Zugleich mahnt Utermann, politische Risiken wie die aufkommenden populistischen Bewegungen in fast allen Industriestaaten ernster zu nehmen: „Wir denken, dass man den politischen Risiken erheblich mehr Aufmerksamkeit widmen muss. Nicht singulären Ereignissen wie den Präsidentschaftswahlen in den USA, dem Brexit-Referendum oder den Notenbankentscheidungen.“
Viele Verbraucher sähen, dass die Infrastruktur verrotte oder dass es ihnen schlechter gehe als vor zehn oder 15 Jahren. Dies führe zu Verdruss und zu extremen Handlungen. „Die Zinsen mögen die Notenbanken gut im Griff haben. Aber hat die Politik diesen Prozess im Griff? Damit umzugehen wird eine Herausforderung für alle sein.“