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Aktualisiert am 29.01.2020 - 08:58 Uhrin FondsLesedauer: 6 Minuten

Allianz-GI-Fondsmanager Thorsten Winkelmann: „2010 kommt es vor allem darauf an, die richtigen Unternehmen auszuwählen“

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Winkelmann: Die etwas günstigere Bewertung, auch wenn der Abstand inzwischen nicht mehr so groß ist wie in vergangenen Marktphasen. Ich glaube allerdings, dass es 2010 viel stärker darauf ankommt, die richtigen Unternehmen auszuwählen, als in der richtigen Region oder im richtigen Sektor investiert zu sein. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2009 werden sich die Märkte nur sehr moderat nach oben bewegen.

DAS INVESTMENT.com: Was muss ein Unternehmen mitbringen, um bei Ihnen zu punkten?

Winkelmann: Es muss in erster Linie strukturell wachsen, und zwar möglichst unabhängig von Konjunkturzyklen. Ein Konzern wie Total beispielsweise ist ohne einen steigenden oder zumindest stabilen Ölpreis aus eigener Kraft kaum in der Lage, nachhaltig über einen längeren Zeitraum seinen Umsatz und den Ertrag zu steigern. Ganz anders im Ölservicebereich. Wegen der konstant hohen Nachfrage nach ihren speziellen Leistungen und der recht engen Wettbewerbssituation können Firmen wie Saipem oder Technip strukturell und langfristig Gewinnwachstum erzielen.

DAS INVESTMENT.com: Gibt es weitere Segmente, die für die kommenden Jahre per se ein hohes strukturelles Wachstum erwarten lassen?

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Winkelmann: Durchaus. Im Minensektor etwa müssen die großen Konzerne ihre Investitionen erhöhen, um die teils veraltete und ineffiziente Infrastruktur zu modernisieren. Dienstleister wie Atlas Copco und Sandvik aus Schweden oder die dänische FL Smidth profitieren von diesem mittelfristigen Trend. Ähnliches gilt für den Elektrizitätsbereich. Ohne eine umfassende Modernisierung der Stromnetze drohen immer häufiger Ausfälle, die jüngsten Meldungen aus den USA sind da nur ein Vorgeschmack.

DAS INVESTMENT.com: Wer profitiert davon?

Winkelmann: In erster Linie Konzerne wie ABB und Siemens. Dort wirken sich die entsprechenden Aktivitäten langfristig sehr positiv auf die Gewinnentwicklung aus. Ein weiteres sehr interessantes Segment ist der Healthcare-Bereich, wo wir unter anderem mit der dänischen Novo Nordisk den Weltmarktführer für Insulinprodukte im Portfolio haben. Aktuellen Studien zufolge wird die Anzahl der Diabetes-II-Patienten bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent steigen – ein trauriger Fakt, aber ein nahezu perfekter Nährboden für strukturelles Wachstum. Bei einem solchen Unternehmen schauen wir deshalb wenig auf die Quartalsergebnisse, sondern deutlich stärker auf die Perspektiven für die kommenden drei oder fünf Jahre.

DAS INVESTMENT.com: Stehen in Ihrem europäischen Aufgebot außer Novo Nordisk noch weitere Weltmeister?

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