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Allianz macht Kosten transparent

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In zwei Jahren sind Fonds und Versicherungen vergleichbar

Auch die Fondsbranche scheint RIY nicht abgeneigt. Die DWS arbeitet seit 2008 damit. Und ein Sprecher vom Fondsverband BVI sagte jüngst der „FAZ“, man könne sehr gut damit leben, diese Ziffer künftig auszuweisen. „In zwei Jahren werden wir eine echte Vergleichbarkeit haben“, schätzt Bertram Valentin. „Auch zwischen Fonds und Versicherungen.“

„Nicht allein die Kosten, sondern die Performance nach allen Kosten ist wichtig für den Kunden“, wirft Allianz-Mann Priebe ein. „Ein fondsgebundener Vertrag mit einer aktienlastigen Fondshinterlegung hat nicht nur tendenziell höhere Fondskosten als ein mit Rentenfonds hinterlegter Vertrag, sondern bietet dafür – eine entsprechende Kapitalmarkentwicklung vorausgesetzt – auch mehr Renditechancen.“ Bei jedem Fonds müsse der Kunde überlegen, von welcher Wertentwicklung vor Kosten er ausgehen will.

Allianz kippt Prognoserechnungen mit 3, 6 und 9 Prozent

Der nächste Schritt wird also sein, auch die Modellrechnungen für Ablaufleistungen zu überarbeiten. Branchenüblich ist es heute, drei Renditemöglichkeiten auszuweisen: 3, 6 und 9 Prozent – nach Fondskosten. „Intuitiv glauben Kunden dann, dass die mittlere Rendite die wahrscheinlichste ist“, so Priebe. Soll eine Wertentwicklung von 6 Prozent nach Kosten auf dem Papier stehen, muss die Kapitalanlage brutto aber um die 8 Prozent abwerfen.

Dass das für eine Versicherung recht unwahrscheinlich ist, gerade in einer Niedrigzinsphase, ist vielen Kunden aber nicht bewusst. Auch hier will die Allianz deshalb mit besserem Beispiel vorangehen und ab sofort sechs Szenarien angeben: 0, 2, 4, 6, 8 und 10 Prozent, vor Kosten. Da Versicherungen langlaufende Verträge sind, ist es schwierig, ihre Rendite vorherzusagen.

Die Idee der Allianz ist dabei ein Schritt in die richtige Richtung. Am nächsten an der Realität sind aber Simulationen, die zigtausend Kapitalmarktszenarien durchrechnen und analysieren, wie sich das Produkt dabei verhalten hätte. Am Ende stehen dann Zigtausende Wertentwicklungen, die zu Durchschnitten zusammengefasst werden können. 
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